Im Jahr 2018 haben wir uns Gedanken über die Verbesserung der Aufenthaltsqualiät im Innenhof gemacht. Zum Einsatz kam die Design-Thinking-Methode. Dieser Blogbeitrag dokumentiert die Prototyp-Vorstellung.
Das ist nicht der neue Innenhof, sondern nur der Prototyp!
Eine Woche lang haben wir unseren Besucher*innen unsere bisherigen Ideen mittels eines in Lebensgröße improvisierten Modells vorgestellt und ihnen dazu folgende Fragen gestellt: Wie ist der erste Eindruck vom Innenhof? Was kommt gut an? Was gefällt nicht? Welche Ideen gibt es noch? Die Gespräche waren sehr interessant, die Rückmeldungen vielfältig und hilfreich. Darüber hinaus testeten und bewerteten die Besucher*innen mit Begeisterung verschiedene Probestühle.
Was steckt hinter der Prototypentest-Woche?
Wir planen gemeinsam mit dem Kunstpalais die Umgestaltung des gemeinsamen Innenhofes unter dem Motto “Der Innenhof soll schöner werden“. Gleichzeitig muss die Möblierung flexibel bleiben, damit weiterhin Veranstaltungen stattfinden können. Für den Umgestaltungsprozess nutzen wir die Methode des “Design Thinking”. Aus Interviews, Beobachtungen und Expertenbefragungen haben wir Lösungsvorschläge entwickelt, diese in der Prototypentest-Woche gezeigt, von den Leuten ausprobieren lassen und anschließend mit diesen besprochen und diskutiert. Das Feedback hilft uns dabei, die Ideen zu verfeinern, um letztendlich eine optimale Lösung für den Innenhof zu finden.
Von „Bella Italia lässt grüßen“ über „ich fühle mich eingeladen“ bis zu „vorher war es offener“
Die Besucher*innen waren überrascht, mehrheitlich positiv: Besonders die Aufteilung in mehrere Zonen wurde gelobt. Sie bietet mehr Nutzungs- und Rückzugsmöglichkeiten. Einige Leute empfanden aber gerade diese Trennung der Laufwege von den Aufenthaltszonen eher als Barriere. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass die Grundidee unseres Konzeptes, den Raum in verschiedene Zonen zu gliedern, funktioniert: Sowohl der Community Table (lange Tafel), als auch die Sessel-Ecke, die Café-Tische und die „Oase“ wurden gut angenommen.
Was gefiel besonders?
- Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen (Aber manchen war es doch zu viel „Dschungel“.)
- Strom und Leseleuchten am Community Table
- Sitzbank um die Säule („Das ist ein richtig guter Treffpunkt.“)
- Holz als Material („Aber bitte nicht weiß oder schwarz gestrichen.“)
- Die Bereitstellung von Wasser („Lebenserleichterung“)
- Unterschiedliche Stühle für unterschiedliche ergonomische Bedürfnisse
Was wurde zum Teil kritisch gesehen?
- Tische stehen sehr eng (im Vergleich zum Gewohnten)
- weniger Tische (Der Eindruck, dass weniger Sitzplätze vorhanden sind, täuscht jedoch etwas, denn aktuell sitzt an jedem Tisch meist nur eine Person und es gibt keinen zusätzlichen Community Table.)
- Innenhof wirkt zu „voll“
Wie wird es jetzt weitergehen?
- Wir möchten die Aufgeschlossenheit erhalten und Dialoge weiterführen – nicht nur bei der Umgestaltung des Innenhofes.
- Wir denken weiter über gute Lösungen nach, zum Beispiel für das Bereitstellen von Getränken oder die Pflege von Pflanzen.
- Wir werden alle gewonnenen Erkenntnisse zusammenführen und diese an den Innenarchitekten/Gestalter weitergeben.
Fazit
Auch wenn die plötzliche Veränderung des Innenhofes sicher den ein oder anderen überrascht hat, kam die Prototypentest-Woche sehr gut an. Viele haben uns explizit dafür gelobt, dass wir sie überhaupt nach ihrer Meinung fragen und sie in den Umgestaltungsprozess des Innenhofs aktiv einbinden.
Update: Probesitzen
Etwas 300 Leute haben diese 7 Stühle getestet:
Wir haben die Stimmzettel ausgewertet und folgende zwei Spitzenreiter ermittelt:
Stuhl 5 (Komfort: Platz 1, Optik: Platz 2)
Stuhl 3 (Komfort: Platz 2, Optik: Platz 1)
Wobei der Test auch gezeigt hat: Geschmäcker sind unterschiedlich und der Sitzkomfort ist abhängig von der jeweiligen Körperform. Deshalb kann es gut sein, dass wir im neuen Innenhof mehr als ein oder zwei Stuhlvarianten bereitstellen werden.
Was folgt aus der Aktionswoche?
Zu einer Umsetzung der Ideen kam es bisher nicht, zunächst wegen Corona, aktuell befinden wir uns in einer Haushaltssperre. Da unsere Kinder- und Jugendbibliothek aus allen Nähten platzt, haben sich außerdem die Prioritäten verschoben. Wir erarbeiten Lösungen für eine neue Raumaufteilung innerhalb der Bibliothek mit mehr Platz für Kinder, Jugendliche und Familien. Die Neugestaltung des Innenhofs liegt deshalb weiter auf Eis.
Wir sammeln dennoch weiter eure Vorschläge. Vor allem leicht umsetzbare Ideen sind gefragt. Schreibt uns gerne einen Kommentar!
Marlene
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