Meine Favoriten und Lesetipps für euch:
Ich bin immer dankbar für Lesetipps und euch geht es vermutlich genauso.
Umso mehr, als im Jahr 2017 mehr als 1200 neue Romane Einzug in die Stadtbibliothek Erlangen gehalten haben. Dazu gehören Neuerscheinungen bekannter Autor*innen wie Martin Suters “Elefant”, Elena Ferrantes Band 2 und 3 ihrer Neapolitanischen Saga, John Williams’ “Nichts als die Nacht” oder “Golden House” von Salman Rushdie.
Fabelhafte Entdeckungen wie Imbolo Mbues “Das geträumte Land” (übrigens eine Empfehlung meiner Kollegin Marlene) genauso wie Bestseller wie “Origin” von Dan Brown oder Ken Folletts “Das Fundament der Ewigkeit”.
Überdies natürlich Romane, die Preise gewonnen haben wie beispielsweise “Die Hauptstadt” von Robert Menasse oder “Das Floß der Medusa” von Franzobel.
Während im November meine Top 5 in 2017 eigentlich schon feststanden, bekam ich den neuen Roman von Oliver Bottini in die Hände.
Ich liebe seinen Schreibstil und schon die ersten Seiten fesselten mich. Darum war mir klar, dass meine Top 5 diesmal zu Top 6 werden mussten.
Im Folgenden also meine Lesetipps in willkürlicher Reihenfolge:
Oliver Bottini, Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
In diesem Roman trägt irgendwie jeder eine Schuld mit sich herum. Die Atmosphäre ist düster, es geht um Landnahme in Rumänien, im Banat. Für mich ein vollkommen unbekanntes Thema, das Oliver Bottini spannend verpackt. Eine Familiengeschichte, ein politischer Roman und zugleich ein Kriminalroman mit differenziert ausgearbeiteten Hauptfiguren.
Am 16.01.2018 wurde bekannt, dass “Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens” den Deutschen Krimipreis 2018 erhält. Herzlichen Glückwunsch!
Deon Meyer, Fever
Südafrika, nach einem Fieber, das 95% der Menschheit getötet hat. Der 13-Jährige Nico Storm ist zusammen mit seinem Vater auf der Suche nach einem sicheren Ort. Sie bauen zusammen mit anderen Flüchtlingen eine neue Gemeinschaft auf, die das Überleben in einer gesetzlosen Welt neu erlernen muss. Unglaublich spannende Dystopie mit einem überraschenden Ende!
Olga Grjasnowa, Gott ist nicht schüchtern
Syrien 2011, kurz vor Ausbruch der Revolution. Grjasnowa erzählt drei fiktive Schicksale. Von Hammoudi, Amal und Youssef, wie sie notgedrungen zu Flüchtlingen werden und sich irgendwie durchschlagen bis nach Berlin. Heftige Bilder entstehen im Kopf, aufhören ist aber keinesfalls eine Option.
Don Winslow, Corruption
New York. Die Eliteeinheit der New Yorker Polizei sorgt in Northern Manhattan für Recht und Ordnung. Dessen ungeachtet verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Die Taskforce um Denny Malone herrscht nach eigenen Regeln, Korruption beherrscht das System. Kurzum: ein atemloser Cop-Thriller.
Omar El Akkad, American War
Die USA im Jahr 2075 nach dem zweiten Bürgerkrieg. Flüchtlingslager. Radikalisierung. Krieg. Korruption. Folter. Umweltkatastrophe. Wir begleiten Sarat Chestnut auf ihrem Weg durch ein zerstörtes Amerika, beobachten ihre Verwandlung vom glücklichen Kind zur radikalisierten jungen Frau. Eine erschreckend glaubhafte Dystopie und ein spannender, hoffnungsraubender Roman.
Zoë Beck, Die Lieferantin
London 2019 nach dem Brexit. Ohne Drogen schwer zu ertragen. “Die Lieferantin” zieht ihr eigenes Drogennetz auf und unterstützt mit dem Gewinn die Anti-Druxit-Kampagne (Druxit=Referendum für eine harte Drogenpolitik, das Abhängige zu Bürgern zweiter Klasse machen soll). Dadurch legt sie sich mit dem organisierten Verbrechen an und bekommt große Probleme. Gesellschaftskritischer Gangsterroman, doch eher Krimi als Thriller.
Zuletzt meine Frage an euch:
Habt ihr 2017 auch einen oder mehrere Favoriten gefunden? Besser gesagt: was sollten unsere Leser also gelesen haben?
Martina
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