Ich empfehle den Roman “Unter uns das Meer” von Amity Gaige.
Im Zentrum steht die Beziehung von Juliet und Michael, verheiratet, zwei Kinder von sieben und knapp drei Jahren, beheimatet in Connecticut, USA.
Juliet hat Depressionen, leidet darunter, ihre Dissertation nie beendet zu haben und ist unglücklich in der konventionellen Rollenaufteilung einer Kleinfamilie gefangen. Auch Michael ist nicht glücklich und sehnt sich nach mehr Freiheit. Im Alltag kommen die unterschiedlichen Lebenseinstellungen von Juliet und Michael immer mehr zu tragen, sie haben ihre gemeinsame Basis verloren. Um ihre Ehe zu retten, überredet Michael seine Frau zu einem einjährigen Segeltörn in der Karibik. So brechen sie mit den Kindern auf nach Panama, kaufen ein Boot und stechen von dort in See.
Die Geschichte wird rückschauend von Juliet erzählt, als Gegenpart ergänzt von den als „Logbuch“ bezeichneten Tagebucheinträgen Michaels. Reflexionen über Situationen ihres Alltags und ihrer Beziehung wechseln sich ab mit den Beschreibungen des Segeltörns der ziemlich unerfahrenen Segler. Wir nehmen teil am Alltag mit den Kindern an Bord, erleben die Schönheit der Karibik, teilen das Gefühl von Freiheit der Protagonisten, fiebern mit ihnen bei den Kämpfen mit den Naturgewalten.
Der fesselnd geschriebene Roman lebt von dem Kontrast von Innenwelten und der Konfrontation mit völlig neuen Lebenssituationen und obwohl es sich relativ bald herausstellt, dass das Abenteuer nicht gut ausgeht, hält er die Spannung bis zum Schluss.
Und jetzt lesen:
Amity Gaige: Unter uns das Meer / Eichborn, 2020 – 381 Seiten
Claudia
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