Karin Kalisa bringt uns in ihrem Buch „Bergsalz“ die Einsamkeit am Rande der Alpen näher.
Worum geht es?
Franzi ist erstaunt, fast verärgert, als es um die Mittagszeit an der Tür klingelt. Davor steht Johanna, eine Nachbarin, die um etwas Mehl bittet. Dies ist ungewöhnlich, da in dem abgelegenen Dorf jeder sehr zurückgezogen lebt. Franzi vermutet, dass es sich lediglich um einen Vorwand handelt und bittet sie herein. Johanna bekommt einen Teller Suppe, und schüttet Franzi ihr Herz aus. Als sich an diesem „närrischen“ Tag die zweite Nachbarin dazu gesellt ist dies der Startschuss eines fröhlichen Mittagessensclubs. Das einsame Kochen „füreineallein“ wandelt sich zum „mitanderenzusammen“, bis der Platz nicht mehr ausreicht. Der Weg vom Tisch zur Tafel beginnt. Man möchte ins verlassene Wirtshaus wechseln. Esma, die dort mit weiteren Flüchtlingen lebt, unterstützt die Frauen tatkräftig. Sie planen gemeinsam das Dorf neu zu beleben und für andere einsame Bürger*innen zu kochen. Beim Renovieren hilft die junge Sabina, die verstört vom Einsatz in einem Krisengebiet zurückgekehrt ist. Der vor langer Zeit vergessene Salzkübel im „Rössle“ wird zum Symbol für die Würze des Lebens.
Warum mich dieser Roman berührt hat?
Die wunderbar poetische Sprache der Autorin hat mich fast den Föhn spüren lassen. Ich bin in Bergtälern zum Kräutersammeln gewandert und habe verschiedenste Gerichte aus Syrien und Bayern gekostet. Nachdenklich stimmten mich die Frage „wie viel Erde braucht ein Mensch“ und die menschlichen Schicksale. Ein bewegendes, positives Buch über die Kraft der Begegnungen und gegen Einsamkeit.
Und jetzt lesen
Karin Kalisa: Bergsalz / Droemer, 2020. – 207 S.
Karin
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