Praktikantin im Büro der Stadtbibliothek Erlangen am Computer mit Büchern

Praktikum in der Stadtbibliothek: Schnittstelle von Buchwissenschaft und Praxis

Hast Du dich schon einmal gefragt, wie sich Dein Studium mit praktischer Arbeitserfahrung verknüpft? Als Studentin des Zweifachstudiums Japanologie und Buchwissenschaft hatte ich kürzlich die Gelegenheit, durch ein zweiwöchiges Praktikum in der Stadtbibliothek Erlangen einen umfassenden Einblick in die Welt der Bibliotheken zu erhalten.

Als studentische Hilfskraft in Unibibliotheken konnte ich bereits einen Einblick in die Abläufe von wissenschaftlichen Bibliotheken erhaschen. Nun tauchte ich in die Welt der öffentlichen Bibliothek ein. Dies verschaffte mir wertvolle Eindrücke in die verschiedensten Aufgaben.

Warum habe ich mich für die Stadtbibliothek Erlangen entschieden? Durch das Studium Buchwissenschaft wurde ich zwar an das Medium Buch und digitale Alternativen herangeführt, der Praxisbezug war mir aber zu gering. Außerdem hatte ich schon immer Interesse an der Arbeit in einer Bibliothek.

Wie lassen sich wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken (Stadtbibliotheken) unterscheiden?

Wissenschaftliche Bibliotheken legen ihren Fokus auf das wissenschaftliche Studium und die Forschung. Meist verfügen sie über einen gewissen Fachbereich, auf den sie sich spezialisieren. Beispiele hierfür aus Erlangen sind die Japanologie, Buchwissenschaft, Germanistik oder die Pädagogik. Generell kann jede*r diese Bibliotheken besuchen. Es sind aber hauptsächlich Studierende, Promovierende oder ProfessorInnen, die darauf zugreifen. Wissenschaftliche Bibliotheken stellen vor allem Fach- und Forschungsliteratur zur Verfügung.

Öffentliche Bibliotheken sind für alle zugänglich, vom Kind bis zum Rentner. So kann jede*r die Bibliothek nutzen und mit einem Bibliotheksausweis Medien ausleihen. Öffentliche Bibliotheken, wie die Stadtbibliothek Erlangen, bieten neben Printmedien wie Bücher oder Zeitschriften auch digitale Angebote wie E-Books, CDs, DVDs oder Konsolenspiele an. Die Erlanger Stadtbibliothek bietet den Bürger*innen zudem noch eine Fahrbibliothek, eine große Musikabteilung mit Klavier und verschiedene Veranstaltungen an.

Eine Erlebnisreihe in der Stadtbibliothek Erlangen

Während meines Praktikums in der Stadtbibliothek hatte ich die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen einer traditionellen, aber gleichzeitig modernen Bibliothek, zu werfen. So lernte ich den Ausleihbereich, öffentliche Veranstaltungen, die Medieneinarbeitung, das Lektorat, die Verwaltung und natürlich das tolle Team, das hinter all dem steckt, kennen. Meine täglichen Aufgaben umfassten die Unterstützung der Mitarbeiter*innen an der Servicetheke oder bei Veranstaltungen. Dabei konnte ich zum Teil auch selbstständig arbeiten. Schnell fühlte ich mich fast wie ein Teil des Teams.

Die Verbindung von Theorie und Öffentlichkeit

Mein Studium der Buchwissenschaft hat mir bereits ein tiefes Verständnis für das geschriebene Wort und seine kulturelle Bedeutung sowie die Systeme, durch die Bücher wandern, vermittelt. Als studentische Hilfskraft lernte ich zusätzlich noch die praktischen Abläufe einer wissenschaftlichen Bibliothek kennen. Während meines Praktikums stellte ich fest, dass diese Abläufe in einer öffentlichen Stadtbibliothek ähnlich sind, wenn auch auf einer viel persönlicheren und sozialeren Ebene. So geht man mehr auf individuelle Bücherwünsche ein, pflegt den Umgang mit Besucher*innen bewusster und nimmt sich mehr für sie Zeit.

Ein Blick in die Medieneinarbeitung zeigte mir, wie neue Bücher foliiert und kaputte Bücher von Mitarbeiterinnen selbst repariert wurden. Was passiert mit den Büchern, die am Automat zurückgegeben werden? Das habe ich in der “Buchpflege” erfahren. Dort sortierte ich zurückgegebene Medien nach Kategorien auf Buchwägen. Die so sortierten Bücher werden danach in die jeweiligen Regale eingestellt. In den verschiedenen Abteilungen, wie zum Beispiel in der Kinderbibliothek, beobachtete ich, wie Neukunden beraten und Buchwünsche erfüllt wurden. Selbst beim Social-Media-Auftritt der Stadtbibliothek geben sich die Mitarbeiter*innen größte Mühe, Informationen so transparent wie möglich und für alle verständlich darzustellen. Bei verschiedensten Veranstaltungen versucht das Team, es den Gästen so besonders wie möglich zu machen.

Eine harmonische Schnittstelle

Meine Zeit in der Stadtbibliothek ermöglichte es mir, meine Erfahrungen durch einen intensiven Praxis-Einblick zu vervollständigen. Ich bekam einen umfassenden Überblick, wie die Medien zu den Leser*innen kommen. So durfte ich fast jede Abteilung besuchen und selbst ein paar Arbeiten übernehmen, wodurch es nie langweilig wurde.

Bist du ein*e Student*in mit Leidenschaft für Literatur und Kultur? Dann kann ich Dir nur ans Herz legen, in der Stadtbibliothek Erlangen ein Praktikum zu machen.

Die Stadtbibliothek hat mir persönlich wertvolle Erkenntnisse vermittelt, die mir für meine Zukunft ganz sicher nützlich sind. Ich bedanke mich ganz herzlich beim Team der Stadtbibliothek Erlangen, das mir stets geholfen und mich unterstützt, mir aber auch Inspiration und Anleitung gegeben hat. Vielen vielen Dank für Alles!

Lena Beck

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