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Die FaMI-Ausbildung aus einer anderen Perspektive

Nicht alle FaMIs sind gleich. Die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (kurz: FaMI) kann man in vielen verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in einer Bildagentur, einem Archiv oder eben auch in einer Bibliothek absolvieren. Doch wie läuft die Ausbildung eigentlich in einer wissenschaftlichen Bibliothek ab? Ein Bericht von Marlena, Auszubildende an der Universitätsbibliothek Bayreuth.

Die Benutzer*innen

Die Nutzer*innengruppen der verschiedenen Bibliotheken unterscheiden sich stark. In der Stadtbibliothek Erlangen gibt es kein Mindestalter für den Bibliotheksausweis, in meiner Ausbildungsbibliothek können alle ab 16 Jahren einen Bibliotheksausweis bekommen (zum Beispiel Schüler*innen oder wissenschaftlich Interessierte). Die Hauptnutzer*innengruppen sind aber vor allem Studierende und Mitarbeiter*innen der Universität. Diese brauchen die Medien für ihr Studium oder ihre Forschung.

Die Medien

Im Medienbestand einer wissenschaftlichen Bibliothek befindet sich hauptsächlich wissenschaftliche Literatur, welche für die Schule, das Studium, wissenschaftliche Arbeiten und die Forschung genutzt werden kann. Es gibt auch viele E-Medien, die über den Katalog abrufbar sind.

Falls ein Buch nicht in der Bibliothek vorhanden ist, kann es über Fernleihe aus einer anderen Bibliothek bestellt werden.

Die Aufstellung der Medien

In meiner Ausbildungsbibliothek werden Medien mit der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) aufgestellt. Diese Aufstellungssystematik sagt aus, wo der genaue Standort eines Mediums ist. Jedes Medium besitzt eine individuelle Signatur. Ein Beispiel dafür ist:

Signatur eines Buches in Universitätsbibliothek Bayreuth
Beispiel-Signatur eines Buches in Universitätsbibliothek Bayreuth mit Regensburger Verbundklassifikation

Beispiel einer aufgeschlüsselten Notation:

WB 9288

WB9000 – 94009100 – 9500920088
BiologieBibliografien und Nachschlagewerke, Geschichte und Didaktik, Lehrbücher der BiologieLehrbücherLehrbücher des 20. JahrhundertsBotanikErscheinungsjahr

(1988)

Die Arbeiten

Feste tägliche Arbeiten habe ich als FaMI-Azubine in einer wissenschaftlichen Bibliothek nicht. In der Ausbildung bin ich aber in regelmäßigen Abständen in den verschiedensten Abteilungen.

In diesen bekomme ich dann manchmal feste Aufgaben, darf jemandem über die Schulter schauen oder bearbeite einfach die Aufgaben, die gerade anfallen. Ob ich diese dann alleine oder mit jemanden bearbeiten darf, hängt davon ab, ob oder wie oft ich schon in dieser Abteilung war und wie viel Erfahrung und Wissen ich in diesem Bereich habe.

Zu den Ausbildungsbereichen zählt zum Beispiel die Ausleihtheke. An dieser werden Medien ausgeliehen und zurückgegeben (Leihfristen verlängern die Nutzer*innen bei uns selbst im Katalog). Ein weiterer Bereich ist die Katalogisierung. Dort werden Medien „katalogisiert“. Das heißt jeder Titel wird mitsamt seiner Merkmale, wie Autor*innenname, Verlag und Seitenzahl, in den Katalog aufgenommen.

Fazit

Auch wenn die Ausbildung für Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken im Grunde gleich aufgebaut ist, unterscheidet sie sich in manchen Bereichen.

Trotz dieser Unterschiede gibt es sehr, sehr viele Gemeinsamkeiten, und zwar die Aufgabe der Literaturversorgung und das Arbeiten mit den verschiedensten Menschen.

Die Ausbildung ist sowohl in öffentlichen wie auch in wissenschaftlichen Bibliotheken sehr abwechslungsreich und immer spannend. Es kommen von Tag zu Tag neue und andere Aufgaben auf uns Auszubildende zu.

Durch die Berufsschulblöcke in München und die Praktika, die man absolviert, wird es nie langweilig. Wer sich für die Ausbildung interessiert findet hier im Blog viele Beiträge. Stöbert gerne unter dem Hashtag FaMI!

Marlena Müller <3

(Praktikantin an der Stadtbibliothek Erlangen, FaMI-Auszubildende an der Universitätsbibliothek in Bayreuth)

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