Karen Duve: Macht

Mein Lesetipp: Macht

Um was geht es in dem Roman “Macht” von Karen Duve?

Hamburg im Jahr 2031: Die Klimakatastrophe ist in vollem Gange. Das Land leidet unter extremen Hitzewellen, Wirbelstürmen und alles überwuchernden genmanipulierten Pflanzen. Es gibt Pillen, die ewige Jugend versprechen, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit krebserregend sind. Das kümmert allerdings kaum jemanden, weil man davon ausgeht, dass die Menschheit nur noch etwa fünf Jahre überleben können wird. In Deutschland herrscht eine Art feministische Demokratie, die Frauen haben die Männer aus den Machtpositionen verdrängt und versuchen z.B. mit CO2-Punkten für Fleischkonsum und Autofahren doch noch etwas zu retten. Es gibt einige Männer, die sich durch die Übermacht der Frauen in ihrer Ehre verletzt fühlen und dagegen rebellieren. Einer von ihnen ist Sebastian Bürger. In jungen Jahren hatte er sich sehr für Umweltschutz und Frauenrechte engagiert, ist aber jetzt vollkommen desillusioniert und weist deutlich psychopathische Züge auf. So hält er seit zwei Jahren seine Exfrau Christine in einem Kellerverlies gefangen, um an ihr seine Macho-Phantasien auszuleben. Anlässlich des  50-jährigen Klassentreffens, bei dem fast alle so jugendlich wie eh und je erscheinen, beginnt er eine Beziehung mit seiner Jugendliebe Elli. Bei dem Versuch, Christine nun so schnell wie möglich loszuwerden, kommt es zu einer Reihe von Problemen, was letzlich im totalen Chaos endet.

Mein Fazit:

Die Autorin hat sich schon in Anständig essen und Warum die Sache schiefgeht mit umweltethischen Themen auseinandergesetzt. Mit diesem Roman hat sie ein bitterböses, sarkastisches Buch geschrieben, das stark polarisiert. Nicht nur wegen der heftigen Gewaltszenen ist es sicherlich nichts für zartere Gemüter, auch ihre äußerst pessimistischen Zukunftsaussichten mögen von vielen als zu überspitzt wahrgenommen werden. Dennoch ist die Geschichte spannend zu lesen und lässt einen schon ein wenig nachdenklich werden.

Und jetzt lesen:

Karen Duve: Macht /  Galiani Berlin, 2016. – 413 Seiten

© Stadtbibliothek Erlangen

 

 

Diesen Titel gibt es auch als Hörbuch und eAudio.

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Sabine

Seit 2022 genieße ich meinen Ruhestand. Davor habe ich viele Jahre als Bibliothekarin in der Stabi gearbeitet.

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