“Die Zeit und was sie heilt” von Kit de Waal ist schönes, berührendes Buch über den Umgang mit Verlust und Trauer, über das Festhalten und Loslassen.
Wovon handelt „Die Zeit und was sie heilt“ von Kit de Waal?
Die irische Puppenmacherin Mona betreibt in einem Ort an der englischen Küste einen kleinen Laden. Die Puppenkörper lässt sie von einem befreundeten Tischler herstellen, die Gesichter, Kleidung und sonstige Ausstattung fertigt sie selbst in liebevoller und detailgetreuer Handarbeit für ihre weltweite Kundschaft. Aber es kommen auch einige Frauen aus einer Selbsthilfegruppe für tot geborene Kinder in ihren Laden. Mona ist es ein besonderes Anliegen, diesen Frauen eine Puppe zu schenken, ihnen Trost zu spenden und dabei zu helfen, den Schmerz zu bewältigen. Man ahnt bald, woher dieses Anliegen rührt, denn auch Mona selbst hat in der Vergangenheit sehr schmerzliche Verluste erlitten. In Rückblenden wird aus ihrem Leben erzählt: von ihrer Kindheit in Irland, dem frühen Tod der Mutter, ihrer Auswanderung nach Birmingham, wo in den 70er-Jahren wegen des Bombenterrors der IRA viele Iren angefeindet wurden, und schließlich von den tragischen Umständen unter denen sie Mann und Kind verlor.
Ihr 60. Geburtstag und die Kündigung ihrer langjährigen Mitarbeiterin sind für Mona ein Anlass, ihr weiteres Leben zu überdenken und neu zu ordnen, was am Ende zu einer überraschenden Wendung führt.
Mein Fazit:
Ein schönes, berührendes Buch über den Umgang mit Verlust und Trauer, über das Festhalten und Loslassen, das trotz der traurigen Thematik niemals düster oder rührselig ist, sondern durch die Unerschütterlichkeit einer starken Heldin etwas sehr Tröstliches hat.
Und jetzt lesen:
Kit de Waal: Die Zeit und was sie heilt / Rowohlt Hundert Augen, 2019 – 397 Seiten
Sabine
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