Wie steht es um die Menschenrechte im Kontext aktueller Entwicklungen wie Klimawandel, Migration, Digitalisierung oder Pandemie? Was können wir für den Erhalt der Menschenrechte in Krisenzeiten tun? Diese Fragen thematisiert eine aktuelle Ausstellung der Erlanger Amnesty International Gruppe.
Zu besichtigen ist sie vom 20. Mai bis 6. Juli 2021 in der Erlanger Stadtbibliothek. Darüber hinaus gibt es eine Digitale Ausstellung.
Vor 60 Jahren wurde Amnesty International von Peter Benenson gegründet. Alles begann mit seinem Artikel über Die vergessenen Gefangenen. Aktivist*innen setzten sich damals für deren Freilassung ein. Und sie tun es bis heute, wie der aktuelle Fall Alexei Nawalny zeigt.
Weltweit werden friedliche Proteste gegen autoritäre Regierungen niedergeschlagen oder das Sterben von Menschen auf der Flucht hingenommen. Das alles geschieht in einer Zeit, die von großen Umbrüchen geprägt ist. Besonders bedroht sind diejenigen, die mit der Entwicklung nicht Schritt halten können. Trotzdem wird der Einsatz für Menschenrechte viel zu oft in Frage gestellt.
Wie kam es zur Ausstellung?
Das Jahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie. Themen wie Klima und Migration rückten in den Hintergrund. Die Erlanger Amnesty International Gruppe fragte sich: Treffen uns langfristige Grundrechtseinschränkungen? Geraten gesellschaftliche Probleme aus dem Fokus und verfestigen sich bestehende Benachteiligungen?
Zum Beispiel waren Kinder in Flüchtlingsunterkünften plötzlich völlig abgehängt, denn es gab weder stabiles Internet, noch technische Ausstattung, um vernünftig lernen zu können. Auch die persönliche Unterstützung der Kinder gestaltete sich aufgrund der Kontaktbeschränkungen als schwierig.
Mit dieser Ausstellung sollen wichtige Themen wie Klima, Asyl und Antirassismus wieder in den Vordergrund rücken. Dabei geht es insbesondere um die persönliche Sicht von Aktivist*innen. Was braucht es, um weiterhin Menschenrechte verteidigen? Wie können wir uns einsetzen? Die Ausstellung gibt dafür viele Denkanstöße!
Impressionen
Auch die Bibliothek setzt sich für Menschenrechte ein. Insbesondere das Recht auf Meinungsfreiheit und freien Zugang zu Information, wie es im Artikel 19 der Menschenrechtserklärung festgeschrieben ist, bildet die Basis unserer Arbeit. Mehr darüber erfahrt ihr im Blogbeitrag Stimmen der Menschenrechte.
Redaktion
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