Ein wenig Glück von Claudia Pineiro

Mein Lesetipp: Ein wenig Glück

Wovon handelt das Buch “Ein wenig Glück” von Claudia Piñeiro?

Nach 20 Jahren kehrt Marilé aus New York, wo sie sich als Mary Lohan ein neues Leben aufgebaut hat, an den Ort in Argentinien zurück, den sie nie wieder betreten wollte. Sie hat die Haare gefärbt, trägt dunkle Kontaktlinsen und hofft, dass niemand sie erkennt. Der Grund, warum sie damals so plötzlich verschwand, war ein tragischer Unfall. Sie war mit ihrem Auto mitten auf einem Bahnübergang steckengeblieben. Ihren sechsjährigen Sohn konnte sie noch aus dem Wagen retten, nicht aber seinen gleichaltrigen Schufreund, der bei diesem Unfall ums Leben kam. Mehr und mehr wurde die bisher so geachtete Lehrerin und Arztfrau von ihrer Umgebung angefeindet. Als sie bemerkt, dass auch ihr Sohn zunehmend ausgegrenzt wird, entschließt sie sich schweren Herzens, ihre Familie zu verlassen und irgendwohin zu fliehen. Zum Glück findet sie bald einen verständnisvollen Mann, der sie wieder aufbaut und ihr hilft, zu überleben. Doch nun, zurück in ihrer alten Heimat, wird sie wieder konfrontiert mit den Erinnerungen an das Unglück und muss sich ihren Schuldgefühlen stellen. Zufällig trifft sie auf ihren mittlerweile erwachsenen Sohn, zu dem sie all die Jahre keinen Kontakt hatte, und der als Kind natürlich nicht verstehen konnte, warum seine Mutter ihn verlassen hat. Jetzt ist sie sich unsicher, wie sie ihm begegnen soll.

Mein Fazit:

Die argentinische Schriftstellerin Claudia Piñeiro hat hier einen sehr emotionalen Roman geschrieben über Schuld, Trauma und Vergebung, und wie ein einziger Augenblick ein ganzes Leben zerstören kann. In Rückblenden wird die ganze Lebensgeschichte von Marilé erzählt und, wie in einer Art Endlosschleife, immer wieder diese wenigen Minuten, die alles verändert haben.

Das Buch ist nur 218 Seiten kurz, aber die Geschichte ist sehr intensiv und hallt lange nach.

Und jetzt lesen:

Claudia Piñeiro: Ein wenig Glück / Unions-Verl., 2016. – 218 S.

© Stadtbibliothek Erlangen

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Sabine

Seit 2022 genieße ich meinen Ruhestand. Davor habe ich viele Jahre als Bibliothekarin in der Stabi gearbeitet.

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