Veganer Kuchen, also ohne Milch, Ei, Vollmilchschokolade etc. ist schon eine Herausforderung, aber machbar. Wie sieht es aus, wenn auch Mehl und herkömmlicher Zucker wegfallen sollen – schmeckt das? Ich habe es getestet und ihr werdet es hier und heute erfahren. 😉
Aus der „Not“ heraus vegan
Es ist mir tatsächlich schon passiert, dass ich einen veganen Kuchen backen musste:
Es ist Pfingstsonntag 2015, ich bin morgen auf eine Feier eingeladen, für die ich heute noch einen Kuchen backen möchte. Der Blick in die Speisekammer und den Kühlschrank ist vernichtend – keine Milch, Butter und erst recht keine Eier sind mehr da. Also wird schnell ein alternatives (und veganes) Rezept online recherchiert. Der nächste Tag ist gerettet und der Kuchen schmeckt.
Doch drei Jahre später ist aus der Notlösung Realität geworden – eine Freundin is(s)t vegan! Okay, dann gibt es eben einen veganen Kuchen, der war ja damals auch sehr lecker, aber: der vegane Kuchen reicht leider nicht mehr aus, denn nun meidet Freundin Nr. 2 Getreidemehl und Kristallzucker.
Challenge accepted
Also gehe ich auf die Suche und werde tatsächlich fündig – eine Schoko-Orangen-Tarte ohne Mehl, Kristallzucker und tierische Erzeugnisse im Backbuch von Deliciously Ella. Das einzige, was ich weglassen muss, ist ein Teelöffel Honig.
Gesagt, getan, es wird im Drogerie- und Biomarkt eingekauft und natürlich wird es etwas teurer, denn wer hat schon Ahorn-, Dattelsirup und Massen an Datteln zuhause? Ich leider nicht. Weil ich anscheinend zu viel Zeit habe oder ganz größenwahnsinnig werde, kaufe ich natürlich noch für ein zweites Rezept – Pistazientrüffel – ein.
Zuhause angekommen versuche ich mich ausnahmsweise an das Rezept zu halten und hoffe auf gutes Gelingen. Auf der Zutatenliste für die Schoko-Orangen-Tarte stehen neben Datteln, Ahorn- und Dattelsirup auch Kokosöl, Mandeln, Kakaopulver, Orangen, Avocados, Erdnussbutter und Mandelmus.
Vier Stunden und eine verwüstete Küche später: ich bin am Ende, niemand hat mir gesagt, dass Datteln bei der Verarbeitung so widerspenstig sind. Vier Stunden, weil ich in meinem Motivationswahn ja gleich das zweite Rezept für Pistazientrüffel versuchen wollte. Das Ergebnis sieht auf jeden Fall schon mal ganz ansehnlich aus …
Friede, Freude, Eierkuchen – äh Schokotarte, ohne Ei!
Jetzt stellt sich nur noch die Frage: wie schmeckt die vegane und glutenfreie Schoko-Orangen-Tarte aus Deliciously Ella mit Freunden von Ella Wood? Ich kann euch sagen, der Aufwand hat sich gelohnt. Die Schokotarte schmeckt schön schokoladig und extrem lecker, wird gelobt und genüsslich verkostet. Nach einem Stück ist man pappsatt und der Schokoladenheißhunger gestillt.
Würde ich jede Woche so einen Aufwand betreiben? Sicher nicht, aber zu besonderen Anlässen macht sich so ein besonderer Kuchen sehr gut.
Probiert es selbst aus, wie weit ihr ohne bestimmte Zutaten kommt, die Koch- und Backbücher von Deliciously Ella kann ich dank toller Rezeptideen und Bilder dafür auf jeden Fall empfehlen!
Und jetzt nachmachen:
Ella Woodward: Deliciously Ella mit Freunden / Berlin Verlag, 2017. – 285 S.
Heike
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