Ausstellung Ortsschimpfnamen in Stadtbibliothek Erlangen

Von Hundefressern und Zwiebeltretern: Wie die Franken ihre Nachbarn nennen und warum

Die Ausstellung zu fränkischen Ortsschimpfnamen mit Collagen von Kerstin Himmler zu Recherchen von Martin Droschke, kuratiert von Ulrike Götz, ist vom 23. Juni bis 26. Juli 2022 in der Erlanger Stadtbibliothek zu sehen. 

Ausstellungsplakat OrtsschimpfnamenDer Franke gilt als äußerst maulfaul. Zurecht! Denn er hat es nicht so mit der Sprache. Wenn es aber darum geht, seine Nachbarn zu verspotten, sprudeln Neid und vorsätzliche Niedertracht nur so aus ihm heraus. Zungenausreißer, Mauerscheißer, Hungerleider, Wasserpolacken – beinahe jede Stadt und jedes Dorf hat von seinen Nachbarn einen bitterbösen Spitznamen abbekommen. Aus einem Fundus von weit über 3.000 solch typisch fränkischer Verunglimpfungen haben sich die Ansbacher Künstlerin Kerstin Himmler und der Coburger Autor Martin Droschke die prächtigsten Exemplare herausgegriffen: Mit spitzzüngiger Feder ist Martin Droschke den Geschichten hinter den Ortsschimpfnamen auf den Grund gegangen. Kerstin Himmler hat seine Textbeiträge mit liebevoll geklebten Collagen visuell paraphrasiert.

Eine Auswahl der originellen, mitunter aberwitzigen Unterstellungen präsentiert die Erlanger Stadtbibliothek im ersten und zweiten Obergeschoss – Humor müssen die Gäste für ihre Streifzüge zu den bösen Seiten der fränkischen Gemütlichkeit selbst mitbringen.

Flankierend zur Ausstellung in der Stadtbibliothek fand am 7. Juli 2022 eine Lesung von Martin Droschke, den Autor des Buches „Von Hundefressern und Zwiebeltretern“, statt.

Zudem bot die Ansbacher Künstlerin, Kerstin Himmler, einen Workshops zum Thema „Experimentelle Collagen“ im Kunstpalais Erlangen an.

Die Künstler

Martin Droschke © Ramona HallamaMartin Droschke,

geb. 1972 in Augsburg, zog 1992 zum Studium der Philosophie nach Nürnberg. Als freier Journalist und Literaturkritiker schrieb er u.a. für den „Tagesspiegel“, die „taz“ und die „SZ“; er lebt als freier Autor in Coburg. Weitere Bücher u.a.: „111 fränkische Biere, die man getrunken haben muss“, „111 fränkische Biergärten, die man kennen muss“, „Die Goldene Straße – in 11 ½ Etappen von Nürnberg nach Prag“.

Kerstin Himmler

Kerstin Himmler,

geb. 1979 in Ansbach. 1998 Ausbildung zur Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin. 2009 Diplomstudium der freien Kunst/freie Bildhauerei bei Prof. Balkenhol, Karlsruhe. 2015 Verleihung des Kunstpreises der Stadt Ansbach, wo sie lebt und arbeitet.

Das Buch

Von Hundefressern und Zwiebeltretern – wie die Franken ihre Nachbarn nennen und warum. Köln (Emons Verlag) 2019

© Stadtbibliothek Erlangen

Impressionen der Ausstellung

Mehr Infos zur Ausstellung und Impressionen der Collagen findet ihr auf der Seite von Nuremberg Art Syndicate.

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