Ein Mensch hält das Buch "Mona: Und täglich grüßt der Erzdämon"

Mein Lesetipp: Und täglich grüßt der Erzdämon

Was wäre wenn es ein Museum für mythologische und verfluchte Objekte gäbe? Dann bräuchte man bestimmt eine Hexe, einen Vampir und einen Werwolf als Nachtwächter. Und ein Dämon mischt auch noch mit.

Worum geht es?

Mona ist eine Hexe. Zusammen mit dem polyamourösen Vampir Boris und dem verschmusten Werwolf Ben arbeitet sie als Nachtwächterin im „Mythohistorischen Museum Frankfurt am Main“. Als sich Einbrecher an der verfluchten Mumie in der ägyptischen Abteilung zu schaffen machen, muss Mona beherzt eingreifen. Doch ihre Hexenkräfte schießen gerne über das Ziel hinaus und so beschwört sie mehr versehentlich als mit Absicht den Erzdämonen Balthasar. Die Einbrecher werden erfolgreich vertrieben, allerdings steht Mona nun vor einem neuen Problem: durch die Beschwörung wurde ein Pakt geschlossen. Balthasar ist nun verpflichtet, Mona in jeder Notlage zu helfen.
Die Hexe muss mit ihrer Arbeit im Museum und ihren unzuverlässigen Kräften fertig werden, ohne wegen jeder Kleinigkeit den schamlos flirtenden Erzdämonen zu beschwören. Der findet es nämlich gar nicht lustig, wenn sich die „Notlage“ als eine verspätete S-Bahn oder ein fest verschraubtes Marmeladenglas entpuppt.
Doch da sind auch noch die Mumien-Diebe, die nicht so leicht aufgeben. Als sie es wagen, ein kleines Mädchen zu entführen, braucht es keine Beschwörung, damit Balthasar seiner Hexe und ihren Freunden beisteht.

Was gefällt mir?

Und täglich grüßt der Erzdämon ist ganz klar ein unterhaltsamer Fantasy-Liebesroman. Zwischen Balthasar und Mona knistert es – manchmal wortwörtlich – gewaltig. Dabei gelingt die Balance zwischen Humor und ernsthaften Momenten sehr gut.
Mona ist keine perfekte Roman-Heldin. Sie ist voller Zweifel, Unsicherheit und Ängste, die sich bis zum Ende des Buches nicht einfach in Luft auflösen. Das ist beim Lesen manchmal etwas frustrierend, doch gleichzeitig wird ihr Charakter dadurch sehr realistisch.
Die Themen „Wahlfamilie“ und „Consent“* spielen ebenfalls eine große Rolle und entsprechen dem Zeitgeist. Romantische Beziehungen finden ganz selbstverständlich nicht nur zwischen Männern und Frauen oder strikt monogam statt.
Das Setting in Frankfurt am Main (und Offenbach) passt sehr gut. Warum sollte sich in die zahlreichen Museen am Museumsufer nicht auch eines für Mythologie einreihen? Wer die Stadt kennt, erlebt den einen oder anderen liebevollen Aha-Moment.
I.B. Zimmermann (vielen bekannt auch als YouTuberin und Streamerin Honeyball oder Kritzelpixel) gelingt es, eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen. Die übergreifende Handlung ist zwar manchmal etwas dünn. Sie ist eher die Leinwand für die liebevolle Darstellung der Figuren und ihren Beziehungen untereinander. Da mir Mona, Boris, Ben, Balthasar, Vlad und all die anderen sehr schnell ans Herz gewachsen sind, kann ich das gut verzeihen.

* Englisch für “Einverständnis”, wird oft für das gegenseitige Einverständnis in intimen Situationen verwendet.

Die Geschichte von Mona und Balthasar wird fortgeführt:

„Verliebt, verlobt, beschworen“ und „Zwischen Himmel und Hölle“

Und jetzt lesen:

I.B. Zimmermann : Und täglich grüßt der Erzdämon / Yuna Verlag, 2021. – 479 Seiten.

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Sarah

In der Stabi Erlangen sind die anderen Sprachen mein Metier, egal ob Roman oder Sprachkurs. Außerdem dürft ihr mir an der Info jede Menge Fragen stellen – auch gerne zur Onleihe. Ansonsten schlägt mein Herz für Jugendliteratur, Comics, Kochen und Norddeutschland. #exilnördlerin #foreveryoungadult #bibliothekswesen

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