Was ist deine schönste Bibliothekserinnerung? Zum Tag der Bibliotheken

Was ist deine schönste Bibliothekserinnerung?

Wusstet ihr schon, dass es einen “Tag der Bibliotheken” gibt?

Er findet am 24. Oktober statt und wurde 1995 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen. Seitdem werden Bibliotheken einmal im Jahr besonders gefeiert und ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Richtig so!

Was ist deine schönste Bibliothekserinnerung?

Ich habe mich bei meinen Kolleg*innen umgehört. Wir erinnern uns an folgende Erlebnisse:

Ich habe viele schöne Bibliothekserinnerungen. Aus der Kindheit und Jugend ist es die Bibliothekarin meiner Heimatbibliothek, die mir immer so nett und freundlich Anregungen zum Lesen gab. Aus der letzten Zeit erinnere ich mich gern an Begebenheiten an der Info: Wie ich einer Frau, die ich von einem Essenstand auf dem Marktplatz kenne, bei einer Bewerbung um einen Praktikumsplatz helfen konnte. Oder wie ich einem Leser aus Syrien half, eine Wohnung zu suchen. Ich erinnere mich auch gern an Veranstaltungen, die ich mitorganisierte, und die toll liefen und bei denen im Anschluss die Autorin oder der Autor und das Publikum glücklich und zufrieden waren.

Als Kind ging ich damals kurz vor Ende des Schuljahres in den Bücherbus, der vor meiner Grundschule hielt. Da sich auch der Bücherbus in den Sommerurlaub verabschiedete, konnte ich meine liebsten Bibi&Tina-Kassetten über die gesamten Sommerferien ausleihen. Mein schönstes Bibliothekserlebnis ist immer wieder, wenn Kinder nach einer Klassenführung mit ihren Geschwistern oder Eltern in die Kinderbibliothek oder den Bücherbus kommen und mich fragen „Kennst du mich noch? Ich war heute Morgen schon mal hier!“. 🙂

Sicher haben sich viele schöne,  lustige und skurrile Situationen im Laufe meiner beruflichen Laufbahn ergeben, die von strahlenden Kinderaugen bis zu Popo streichelnden, hochbetagten Damen reichen. Meine schönsten Erinnerungen stammen aber tatsächlich aus meiner Kindheit. Dabei erinnere ich mich nicht an besondere Situationen, sondern vielmehr an die Stimmung und das Gefühl vieler Nachmittage, die ich in der Bibliothek in den meisten Fällen mit meiner Schwester mal lesend, MC hörend oder spielend verbracht habe. Die Bibliothek war für mich schlicht ein Ort, an dem ich mich wohlgefühlt habe.

Zu meinen schönsten Bibliothekserinnerungen zählt sicher der wöchentliche Besuch im Bücherbus während meiner Schulzeit. Damals hatte der Bücherbus noch eine Haltestelle in Bruck und ich freute mich schon die ganze Woche auf den Donnerstagnachmittag. Direkt nach den Hausaufgaben ging’s in den Bus und ich schleppte stapelweise Bücher, natürlich vorzugsweise Pferdegeschichten nach Hause. Meist waren die dann bis zum Wochenende schon ausgelesen und ich überbrückte die Zeit bis zum nächsten Donnerstag mit Büchern aus der Siemens-Werksbibliothek und der Pfarrbibliothek von Heilig Kreuz. Kein Wunder, dass ich später in einer Bibliothek gelandet bin, oder?

Ich bin schon als kleines Mädchen liebend gern in die Bibliothek gegangen.  Und habe mich durch die Regale voller Geschichten gewühlt. Irgendwann hatte ich die Kinderbibliothek durch und durfte in die Erwachsenenbibliothek zu gehen. Hach, da war ich stolz!  Einmal war ich für eine Schulaufgabe im historischen Bestand der Bibliothek. Dort hat mir die Bibliothekarin die passende Literatur an den Tisch gebracht und ich konnte in Ruhe arbeiten. Da habe ich mich wie eine kleine Forscherin gefühlt. Bibliothekarin wollte ich werden, also habe ich mir ein Buch zum Beruf ausgeliehen. Leider gab es noch keine Selbstverbuchung und so musste ich mir den entmutigenden Kommentar “Was wollnse denn mit dieser brotlosen Kunst” anhören.  Davon habe ich mich aber nicht abschrecken lassen. Was soll ich sagen: Ich empfinde es einfach als absolut sinnstiftend in einer Bibliothek zu arbeiten. Und freue mich jeden Tag über all die Menschen, die gerne zu uns kommen.

Und was ist deine schönste Bibliothekserinnerung?

Vielleicht möchtest du uns schreiben, was dir dazu in den Kopf schießt – schöne Begebenheiten oder Erinnerungen aus der Kindheit. Schreib uns einfach einen Kommentar. Darüber würden wir uns sehr freuen!

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Marlene

Als Verantwortliche für Online-Kommunikation und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek bin ich viel im Netz unterwegs. Den analogen Ausgleich finde ich beim Wandern, Reisen und in der Literatur. #Bettleserin #Couchsurferin #Wikipedianerin

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