Am 1. September 2019 habe ich meine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Stabi begonnen.
Hier berichte ich über den Alltag als FaMI-Azubine in der Stadtbibliothek Erlangen und nehme euch mit auf das Abenteuer Ausbildung. Diesmal geht es in die Medieneinarbeitung.
Ein Blick hinter die Kulissen der Medieneinarbeitung
Habt ihr euch schon einmal gefragt, was alles mit einem Buch passieren muss, bevor es bei uns im Regal steht? Wir haben eine eigene kleine Abteilung, in der die Bücher und andere Medien eingebunden und ausleihfertig gemacht werden. Ich durfte zwei Tage in unsere Medieneinarbeitung reinschnuppern und ein wenig mithelfen.
Zuerst habe ich eine Einführung bekommen, welche Materialien bei der Einarbeitung verwendet werden. Das sind vor allem Folien in allen Größen, aber auch neue Verpackungen für CDs, verschiedene Klebebänder und und und… Ansonsten gibt es Scheren, Buchbindermesser, Pinsel und einen Haufen andere Werkzeuge, mit denen nicht nur Bücher eingebunden, sondern auch die meisten Schäden repariert werden können.
Bücher einbinden für Anfänger
Transponder und Barcodes haben die Bücher bereits, wenn sie in der Medieneinarbeitung ankommen. Dort wird die Signatur ausgedruckt und auf den Buchrücken geklebt. Die Schutzfolie wird zurechtgeschnitten, sodass sie an den Rändern ein gutes Stück übersteht. Dann kommt der spannendste Teil: Das Einbinden. Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit, wo wir neue Schulbücher immer zu Beginn des Schuljahres selbst einbinden mussten. Es war nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, wie viel besser es hier funktioniert. Das liegt vor allem daran, dass eine spezielle Folie verwendet wird, die sich auch wieder ablösen lässt, wenn man etwas korrigieren muss. Natürlich war ich trotzdem nicht einmal halb so schnell wie meine Kolleginnen. Zum Glück hatte ich keinen Zeitdruck. Sind die Bücher eingebunden, muss nur noch der Transponder mit den Daten des Buchs beschrieben werden und es ist bereit für die Ausleihe.
Gleiches Recht für alle Medien
In der Medieneinarbeitung landen aber nicht nur neue Bücher, sondern auch CDs und Zeitschriften. Hier ist die Vorgehensweise je nach Medium unterschiedlich. CDs werden zum Beispiel aus den starren Plastikhüllen umgepackt in dünnere, flexible. Das hat den Vorteil, dass sie weniger Platz brauchen und die neuen Hüllen außerdem fast unkaputtbar sind. Die konventionellen Hüllen haben meistens Sprünge, sobald sie einmal in den Rückgabeautomaten geworfen wurden. Auch hier wird natürlich die Signatur geklebt und der Barcode wird mit einer Folie geschützt.
Zeitschriften werden am Rücken mit einem speziellen Stoffklebeband verstärkt und mit ihrer Nummer und dem Jahr versehen. Der Barcode wird durch eine Folie geschützt, die gleichzeitig die Titelseite ein wenig stabiler und haltbarer macht.
Es waren zwei sehr lehrreiche Tage bei den netten Kolleginnen der Medieneinarbeitung. Ich bewundere die Geschicklichkeit, mit der sie Bücher mindestens fünfmal so schnell wie ich einbinden und die Gebrauchsspuren behandeln, die ein Buch im Lauf seines Bibliotheks-Lebens bekommt.
Julia
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