Seminar Politische Bildung Besuch Memorium Nürnberg

Politische Bildung im Bundesfreiwilligendienst

Ich bin Luisa und mache ein Freiwilliges Jahr in der Stadtbibliothek Erlangen. Vom 3. bis 7. März durfte ich an einem spannenden fünftägigen BFD-Seminar zur Politischen Bildung in Bad Staffelstein teilnehmen. Hier teile ich meine Eindrücke und Lernerfahrungen aus dieser intensiven Woche.

Tag 1: Ankommen und Einstieg

Nach der Ankunft im Bildungszentrum Bad Staffelstein bezogen wir unsere Zimmer und starteten nach dem Mittagessen mit einer Begrüßung durch die Seminarleitung. Parallel zu uns, den BFDlern der Spielemobile, war auch eine Gruppe von Sport-BFDlern vor Ort. Besonders cool: Wir bekamen eine Digitalkamera zur freien Nutzung, und die Fotos wurden später in einer Cloud bereitgestellt.

Unser Dozent Clemens Antoni führte uns in die Themen Politik und Demokratie ein: Aus verschiedenen Alltagsgegenständen wählten wir Symbole für Demokratie. Ich entschied mich für eine Wäscheklammer – sie funktioniert nur, wenn alle Teile intakt sind, genauso wie eine Demokratie nur funktioniert, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Am Nachmittag standen kreative Aktivitäten wie Kerzenbemalen und Basteln auf dem Programm. Nach einem Einkauf beim nahegelegenen REWE ließen wir den Abend mit Brettspielen ausklingen.

Tag 2: Theorie und Diskussionen

Am Dienstag diskutierten wir über Populismus sowie Demokratie im Spannungsfeld von Interessen, Macht und Kompromissen. Besonders spannend war die Frage: Was würden wir verändern, wenn wir Kanzler*in wären? Nach dem Tagesprogramm spazierten wir bei herrlichem Wetter durch den Kurpark bei der Obermain Therme. Abends machten wir Pizza und spielten wieder Gesellschaftsspiele.

Kurpark Bad Staffelstein (CC0)
Kurpark Bad Staffelstein

Tag 3: Exkursion nach Nürnberg

Am Mittwoch stand eine Exkursion nach Nürnberg auf dem Plan. Wir besuchten das Memorium Nürnberger Prozesse und erfuhren im Saal 600 mehr über die historischen Gerichtsverhandlungen. Nach einer Mittagspause am Hauptbahnhof ging es zur Straße der Menschenrechte – eine eindrucksvolle Skulptur mit 27 Betonpfeilern, die Artikel der Menschenrechte in verschiedenen Sprachen zeigen. Clemens Antoni ergänzte die Führung mit spannenden Hintergrundinfos, auch zur nahegelegenen Gedenktafel der NSU-Morde. Wir besuchten zudem die Sebalduskirche und den angrenzenden Pfarrhof mit einer Ausstellung zum jüdischen Leben. Am Abend entspannten wir uns bei Billard und Tischtennis.

Tag 4: Kreativprojekt im Team

Am Donnerstag planten wir in Kleingruppen eigene Projekte zum Thema Politik. Unsere Gruppe entwickelte „Black Stories“ mit echten Mordfällen, die einen politischen Hintergrund haben. Mit Canva erstellten wir acht Spielkarten. Die Arbeit dauerte länger als erwartet, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Am Abend haben wir, wie jeden Tag, noch eine Runde Billard und Tischtennis gespielt und dabei miteinander geredet.

Beispiel Blackstories

Tag 5: Projektpräsentation und Abschluss

Am Freitagmorgen stellten alle Gruppen ihre Projekte vor. Besonders beeindruckend war die Fortsetzung eines Comics über Kinder und Politik, den eine Gruppe im letzten Jahr begonnen hatte. Weitere Beiträge waren u.a. ein selbst komponiertes Lied, eine Info-Recherche zu Neurodivergenz und ein Trumpf-Spiel, das die Kluft zwischen Arm und Reich thematisierte. Nach einer Abschlussrunde bekamen wir Lunchpakete für die Heimreise.

Ein Seminar, das meine Erwartungen übertroffen hat

Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass das Seminar Politische Bildung vielleicht etwas trocken und theoretisch sein könnte. Doch meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Zwar gab es auch theoretische Vorträge, doch die abwechslungsreiche Gestaltung und die praxisnahen Übungen machten die Themen greifbar und spannend. Besonders begeistert war ich vom leckeren Essen und den vielfältigen Freizeitangeboten, die für viel Spaß und eine lockere Atmosphäre sorgten. Rückblickend war es eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur wertvolle Einblicke in politische Zusammenhänge gegeben hat, sondern auch den Austausch mit den anderen Teilnehmenden intensivierte. Ich bin dankbar für die inspirierenden Gespräche, neuen Perspektiven und spannenden Erlebnisse dieser Woche.

Über mich:

Schon als Kind war ich von Büchern fasziniert – damals entdeckte ich die Welt der Pferdehofgeschichten, heute sind es vor allem Romane und Fantasy, die mich begeistern. Nach meinem Abitur stand ich vor der Frage, welchen beruflichen Weg ich einschlagen sollte. Ein Freiwilligenjahr in der Stadtbibliothek erschien mir die ideale Gelegenheit, meine Leidenschaft für Bücher mit praktischer Erfahrung zu verbinden und gleichzeitig mehr über die Welt der Literatur zu lernen.

Interessiert ihr euch für einen Freiwilligendienst in der Bibliothek? Dann lest unsere weiteren Beiträge im Blog und die Infos auf unserer Website.

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