Das Buch „Americanah“ von Chimamanda Ngozi Adichie erschien in Deutschland bereits 2014 und ich habe damals viel Gutes darüber gehört. Doch der Roman ist mit 604 Seiten nicht gerade dünn und so lag er lange auf meinem imaginären Stapel ungelesener Bücher. Im letzten Sommerurlaub las ich ihn dann in einem Rutsch durch. Und war begeistert!
Was ist die Story?
Nigeria in den 90er Jahren: Ifemelu und Obinze werden schon während der Schulzeit ein Paar. Ihre Wege trennen sich, als Ifemelu zum Studieren in die USA geht. Dort kommt sie nach und nach an, baut sich eine Existenz auf und findet neue Partner. Doch wo ist ihr Zuhause? In Amerika ist sie eine Schwarze, in Nigeria eine Americanah. Ihre Beobachtungen und Überlegungen zu Identität und Rassismus verarbeitet sie in einem Blog. Der zum Erfolg wird! Nach vielen Jahren in Princeton zieht es sie zurück nach Lagos. Dort trifft sie Obinzi wieder, der mittlerweile Frau und Tochter hat.
Mein Fazit:
Die Blogbeiträge von Ifemelu über rassistische Alltagserfahrungen werden wie kleine klug und verständlich formulierte Essays in die Geschichte eingestreut. Deshalb ist dies nicht nur ein mitreißender Gegenwartsroman, sondern auch ein politisches Buch, durch das ich wirklich viele Denkanstöße zum Thema Rassismus erhalten habe. Adichie hat zudem ein besonderes sprachliches Talent, ihren Figuren, Tiefe zu verleihen. Es ist, als schlüpfe man direkt in Ifemelu und all die anderen Personen hinein, um die Welt, wie sie sich für sie darstellt, aus ihren Blickwinkeln zu erleben. Nicht zuletzt handelt es sich um eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich jemals gelesen habe. Es lohnt sich also!
Und jetzt lesen:
Chimamanda Ngozi Adichie: Americanah / S. Fischer, 2014. – 604 S.
PS: Schaut gerne in meine Bücherliste 2020 rein. Da gibt es noch ein paar weitere Leseempfehlungen. 🙂
Marlene
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