Marissa Meyer hat mit den „Luna-Chroniken” eine Welt zwischen Fantasie, Intrigen und technischem Fortschritt geschaffen. Hier treffen Märchen und Moderne aufeinander. Man begegnet Cyborgs und bösen Schwiegermüttern, kämpft mit der Pest und flieht durchs All – alles an der Seite geliebter Kindheitsheldinnen.
Um was geht es in den „Luna-Chroniken“?
Die Reihe beginnt mit Cinder, einer Mechanikerin, die mit ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern in Neu-Peking lebt. Cinder hat es nicht leicht. Da ist ihre Stiefmutter, die sie wie Dreck unter ihren Fingernägeln behandelt. Außerdem ist sie seit einem Unfall Cyborg, was sie zur Außenseiterin macht. Ihr Leben stellt sich auf den Kopf, als an ihrem Stand auf dem Wochenmarkt Prinz Kai auftaucht und sie bittet, seine Androidin zu reparieren. Der Kronprinz durchlebt gerade eine schwere Zeit. Sein Vater ist – ohne Aussicht auf Heilung – an der Pest erkrankt. Diese Krankheit lässt die ganze Erde den Atem anhalten. Die Forschung nach einem Heilmittel hat oberste Priorität. Täglich werden Cyborgs als Forschungsobjekte eingezogen. Und so kommt es wie es kommen muss: Cinder wird von ihrer Stiefmutter als “Freiwillige” gemeldet und soll mit dem Erreger infiziert werden.
Außerdem droht ein Krieg mit Luna. Levana, die Königin des Mondes, will nur auf die Friedensverhandlungen der Erdbevölkerung eingehen, wenn sie Königin von Neu-Peking wird. Dafür müsste Kai sie heiraten. Können sich Cinder und Kai aus ihren Ketten befreien? Und welche Rolle spielen Scarlet, die ihre verschwundene Großmutter sucht, Cress, die eingesperrt in einem Satelliten um die Erde kreist und Winter, die schöne Stieftochter der Tyrannin Levana?
Mein Lieblingszitat:
Wir glauben, wenn wir nur Gutes tun, sind wir auch gut. Wir können andere glücklich machen. Wir können ihnen Ruhe oder Zufriedenheit oder Liebe schenken und glauben, dass das eine gute Tat ist. Wir sehen nicht, dass wir durch die Vortäuschung falscher Tatsachen eine andere Art von Grausamkeit ausüben.
(Wie Schnee so weiß, S. 281)
Warum ich diese Reihe empfehle?
Auch wenn ich am Anfang skeptisch war, wie Märchen und Science-Fiction zusammenpassen sollen, war ich schon nach den ersten Seiten gefangen. Marissa Meyer erzählt die Märchen nicht eins zu eins nach. Das hat den Vorteil, dass man nicht wirklich weiß was als Nächstes passiert. Es gibt jedoch immer wieder vertraute Elemente, bei denen man sich unweigerlich an eine bestimmte Geschichte erinnert. Außerdem hat die Autorin die verschiedenen Märchen miteinander verwoben. So treffen hier zwischen den Zeilen Cinderella, Schneewittchen, Rotkäppchen und Rapunzel aufeinander. Die Mischung aus Bekanntem und Neuem, die Erzählung aus den verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere und dazu eine gute Prise Spannung, haben mich ein Buch nach dem anderen verschlingen lassen. Ich empfehle auf jeden Fall den jeweiligen nächsten Band griffbereit zu haben.
Und jetzt lesen
Marissa Meyer: Wie Monde so silbern / Carlsen, 2012. – 383 Seiten
Marissa Meyer: Wie Blut so rot / Carlsen, 2013. – 431 Seiten
Marissa Meyer: Wie Sterne so golden / Carlsen, 2014. – 571 Seiten
Marissa Meyer: Wie Schnee so weiß / Carlsen, 2015. – 848 Seiten
Anna-Lena
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