Das Buch "Ace of Spades" liegt auf Spielkarten.

Mein Lesetipp: Ace of Spades

Eigentlich bin ich keine Thriller-Leserin. Ich bin kein Fan davon, die Abgründe der menschlichen Psyche zu erkunden. Nachdem Ace of Spades aber ein Jugend-Thriller ist und mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mich daran gewagt. Wie aufwühlend kann ein Jugend-Thriller schon sein? Sehr aufwühlend. Und wahnsinnig mitreißend.

Wenn aus Highschool-Drama tödlicher Ernst wird

Die Niveus High ist eine renommierte Privatschule für privilegierte Kinder. Die zwei einzigen Schwarzen Schüler*innen dort könnten unterschiedlicher nicht sein: Chiamaka verteidigt ihren Rang als Vorzeigeschülerin, während Devon versucht, sein Stipendium nicht zu verlieren und unter dem Radar zu bleiben. Die beiden haben nichts gemeinsam, bis eines Tages jemand, der sich „Aces“ nennt, beginnt, Nachrichten an die Schülerschaft zu schicken. Nachrichten, die Geheimnisse enthüllen, die Chiamakas und Devons Zukunft bedrohen. Während sie versuchen, herauszufinden, wer hinter Aces steckt, werden die Nachrichten immer perfider und schließlich bleibt es nicht nur bei Nachrichten… Kämpfen die beiden noch für ihre Zukunft oder schon um ihr Leben? Wem können sie noch trauen?

Aufwühlend realitätsnah

Am Anfang wirkte die Situation noch nicht wirklich bedrohlich, es hat mich eher an Gossip Girl erinnert, wo auch von einer anonymen Person die Geheimnisse von Schüler*innen verraten werden. Dann nimmt das Buch jedoch Fahrt auf, die Handlung wird immer beklemmender und schließlich folgt ein Twist, der mich sehr schockiert hat – weil er furchtbar und zugleich traurig realistisch ist. Es ist der Realismus des Buches, der mich besonders aufgewühlt hat. Unter anderem spielt institutionalisierter Rassismus eine große Rolle in Chiamakas und Devons Leben und ist leider überhaupt nicht fiktiv. Auch wenn die Situation in den USA diesbezüglich noch schlimmer ist als in Deutschland, existiert das Problem auch hier. Dieses Buch hat mich mitgenommen und wütend gemacht, weil die fiktive Handlung auf der realen Ungerechtigkeit basiert, denen BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) tagtäglich ausgesetzt sind. Ich würde es ausnahmslos jede*m empfehlen. Es ist ein absoluter Page-Turner und zugleich ein Augenöffner.

Und jetzt lesen

Faridah Àbiké-Iyimidé: Ace of Spades / Orion Publishing Group, 2021. – 469 Seiten

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Und wer lieber auf die deutsche Übersetzung warten möchte: Sie erscheint diesen Juni. 🙂

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Julia

Nach den Stationen Praktikum, FSJ und Aushilfskraft bin ich der Erlanger Stabi als Auszubildende treu geblieben. Ab September 2022 arbeite ich in der Stadtbücherei Würzburg. #Büchersüchtige #Tolkienfangirl #Bastelkönigin #Musicalliebhaberin

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Kommentare

2 Antworten zu „Mein Lesetipp: Ace of Spades“

  1. […] Ace of Spades – ein packender Jugendthriller zum Thema Rassismus, der mich noch lange beschäftigt hat (zum Buch) […]

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