Flyer Woche der Meinungsfreiheit 2025

Woche der Meinungsfreiheit 2025

Zur Woche der Meinungsfreiheit vom 3. bis 12. Mai 2025 hat die Stadtbibliothek Erlangen gemeinsam mit zahlreichen Partner*innen ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine gestellt. Es schaffte Raum für Begegnung, Diskussion und Erinnerung – und stellte die Frage, wie wir gemeinsam unsere freiheitliche Gesellschaft stärken können. Ein Rückblick.

80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 arbeiten populistische und extremistische Kräfte an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Umso wichtiger ist das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit. Demokratie lebt von Voraussetzungen, „die sie selbst nicht schaffen oder erneuern kann“ (Richard von Weizsäcker). Zu ihrem Gelingen braucht sie eine informierte Öffentlichkeit und Menschen, die sie verteidigen und die bereit sind, für sie zu streiten.

Der Queere Buchclub

An zwei Samstagen stellte sich der Queere Buchclub vor. Die Mitglieder gaben spannende Einblicke in ihre bisherigen Treffen und präsentierten eine Auswahl queerer Literatur.

Irina Rastorgueva über Putins Russland

Aus eigener Erfahrung berichtete Irina Rastorgueva über Abgründe der russischen Staatspropaganda. Ihr Buch Pop-Up-Propaganda: Epikrise der russischen Selbstvergiftung wurde 2025 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Es moderierte die Osteuropa-Historikerin Katja Makhotina.

Katja Makhotina und Irina Rastorgueva

Revolte am Klavier

Der Erlanger Pianist Christoph Orendi gestaltete ein Gesprächskonzert mit politisch motivierten Klavierwerken von Karl Amadeus Hartmann, Leoš Janáček und Frédéric Chopin.

Hartmann 1951 © Juliette Lasserre
Hartmann 1951 © Juliette Lasserre

Die Lebende Bibliothek

Die Besucher*innen konnten mit „lebenden Büchern“ ins Gespräch kommen – Menschen mit Behinderung, die offen von ihrem Alltag, ihren Erfahrungen und Wünschen berichteten.

Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Am 5. Mai setzte die Lebenshilfe Erlangen mit einer Kundgebung auf dem Hugenottenplatz ein starkes Zeichen für mehr Gleichberechtigung. Der anschließende Demonstrationszug und die inklusive Party im E-Werk verbanden politischen Protest mit Gemeinschaftsgefühl.

Ausstellung zu den Bücherverbrennungen 1933

Die Ausstellung Verbrannte Orte auf dem Schlossplatz macht Geschichte greifbar. Fotos ehemaliger Bücherverbrennungsstätten in ihrem heutigen Aussehen erinnern an die Geschehnisse von 1933. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung berichtete Jan Schenck über die Hintergründe der nationalsozialistischen „Schwarzen Listen“.

Filmische Perspektiven: Der offene Blick

Wir zeigten den Dokumentarfilm Der offene Blick von Peter Nestler. Er stellt Kunst und Stimmen von Sinti und Roma in den Mittelpunkt – eine eindrucksvolle Hommage an Widerstand, Identität und kulturelle Vielfalt.

Dokumentartheater: Heil!Anstalt

Das Theaterstück Heil!Anstalt erinnert an die NS-Verbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Die Verbindung von dokumentarischen Quellen und fiktionalen Elementen machte die drei Aufführungsabende zu einem bewegenden Erlebnis.

80 Jahre Kriegsende: Vom Unrechts- zum Rechtsstaat

In seinem Vortrag sprach der Rechts- und Islamwissenschaftler Mathias Rohe über die politische Zäsur. Mit Blick auf innen- wie außenpolitische Entwicklungen ist das Thema aktueller denn je. Musiker*innen von Camerata Franconia begleiteten den Abend und der Oberbürgermeister Dr. Florian Janik hielt ein Grußwort.

Niemandsland – Nikogaršnja Zemlja

Die Erlanger Autorin Bettina von Minnigerode las aus ihrem Roman, der im Grenzgebiet zwischen Österreich und Slowenien spielt. Im Dorf Niemandsland begegnen sich Maria aus Deutschland und der slowenischstämmige Marko, die einst ein Paar waren und 40 Jahre später erneut zusammenziehen. Klaus Brandl begleitete die Lesung musikalisch.

Vergessene NS-Opfer im Fokus: „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“

Ines Eichmüller gab zum Abschluss der Veranstaltungsreihe den oft übersehenen NS-Opfergruppen eine Stimme. Ihre einfühlsame Präsentation berührte durch persönliche Geschichten von Nachkommen, die das Schicksal ihrer Verwandten aufarbeiteten. Eine Veranstaltung von Gruppo Diffuso.

Die Veranstaltungen öffneten Räume für Dialog, Erinnerung und gesellschaftliches Engagement. Unser Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrem Beitrag diese vielfältigen Perspektiven ermöglicht haben!

Offizelle Website der Woche der Meinungsfreiheit

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Marlene (c) Stadtbibliothek

Marlene

Als Verantwortliche für Online-Kommunikation und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek bin ich viel im Netz unterwegs. Den analogen Ausgleich finde ich beim Wandern, Reisen und in der Literatur. #Bettleserin #Couchsurferin #Wikipedianerin
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