Wie sind wir mit unseren Veranstaltungen und Ausstellungen durch die Pandemie gekommen? Das erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Seit Beginn der Pandemie wechselt in der Stadtbibliothek das Verhältnis von Vor-Ort- und Online-Veranstaltungen. Ganz am Anfang konnten wir recht schnell, dank unseres Netzwerks an Kooperationspartnern, auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren, und zum Beispiel kurz vor Ostern eine Online-Veranstaltung zu Videokonferenzen für Großeltern anbieten.
Digitale Vorlesestunde
Unseren Vorlesespaß für Kinder und Eltern verlegten wir als digitale Vorlesestunde ins Netz. Um die Urheberrechte zu wahren, baten wir Autor*innen beziehungsweise Verlage vorher um Erlaubnis, was sich recht schnell als zeitaufwendig und nicht zielführend herausstellte. So switchten wir um und machten eine digitale Märchenstunde daraus, denn hier waren keine Urheberrechte zu beachten. Da es aufwändig war, die Märchenstunden zu filmen und aufzubereiten und die Zugriffszahlen das nicht rechtfertigten, betrachteten wir sie als gute Erfahrung und ließen sie wieder sein. Wenn es die Pandemielage zulässt, findet der Vorlesespaß vor Ort statt, bei schönem Wetter gern auch im Freien auf unserer Leseterrasse.
Sommerleseclub
Beim Sommerleseclub wollten wir das Highlight, die Abschlussparty mit Preisverleihung, natürlich ungern ausfallen lassen. Die Kolleg*innen haben sich eine Alternative einfallen lassen und in einer digitalen Oskar-Vergabe die Gewinner*innen gekürt. Konkret hieß das, das wir einen Film erstellt und ihn auf unserer Webseite und anderen Kanälen veröffentlichten. Im zweiten Pandemiejahr fand die Abschlussveranstaltung des Sommerleseclubs als Videokonferenz statt. Kernstück war eine Bildschirmpräsentation, die zum Gespräch zwischen den Teilnehmenden, Gewinner*innen und Bibliotheksmitarbeiterinnen einlud.
Videokonferenzportale
Vorträge und Webinare führen wir oft per Webex oder Zoom durch. Webex wird uns von der Stadt Erlangen als Plattform zur Verfügung gestellt. Zoom nutzen wir dann, wenn Kooperationspartner die Hauptveranstalter sind und Zoom als Plattform bevorzugen.
Mit hybriden Formaten, also in unserem Fall einer Mischung aus Vor-Ort-Veranstaltung und Übertragung und Interaktion per Zoom und YouTube, haben wir gute Erfahrungen gemacht. So hatte der Stream einer Lesung mit der Kinderbuchautorin Anke Bär und ihrer Mutter sowie einer Podiumsdiskussion der „Erlanger Interreligiösen Gespräche“, beides aus dem Bürgersaal der Bibliothek, großen Zuspruch mit Teilnehmerzahlen zwischen 80 und 200 Personen.
Kooperationen und Ausstellungen
Für die Vor-Ort-Veranstaltungen haben wir Hygienekonzepte entwickelt, aufgrund derer weit weniger Menschen an unseren Veranstaltungen teilnehmen können. Hier suchen wir uns vermehrt Kooperationspartner mit größeren Veranstaltungsstätten, wodurch wieder mehr Interessierte teilnehmen können.
Ausstellungen, die wir natürlich nicht in andere Stätten verlegen wollen, haben wir zum Teil in kleinstem Kreis, zum Teil ohne Vernissage eröffnet. Einige mussten verschoben werden.
Jubiläum
Festakt, Vorträge, Vorlesestunden und Aktionstage zum 100-jährigen Jubiläum der Stadtbibliothek konnten zum Glück vor Ort stattfinden. Zwar unter Einhaltung von Abstand und mit Maske und weit weniger gesellig und Teilnehmenden als wünschenswert, aber immerhin.
Planung
Die Planung von Veranstaltungen in Pandemiezeiten gestaltet sich oft schwierig, da nicht klar ist, welche Zugangsregelungen zum Zeitpunkt der Veranstaltung gelten werden. Nicht wenige Veranstaltungen mussten, fertig vorbereitet und kurz vor Termin, abgesagt werden. Umsichtiges und vorausschauendes Planen ist hier wichtig. Eine Online-Variante als Plan B in der Hinterhand zu haben, ist, je nach Inhalt und Art der Veranstaltung, von Vorteil.
Insgesamt fanden seit Beginn der Pandemie bei uns weniger Veranstaltungen statt. Dennoch muss man sagen, dass einige Formate sich sogar besser als Online-Format eignen, weil das Thema dazu passt, zum Beispiel “Podcasts selber machen”, und Menschen ortsunabhängig teilnehmen können.
Und jetzt?
Wir kaufen gerade weiteres Technik-Equipment für Film und Beleuchtung und der nächste Schritt ist das Streamen auf YouTube. Wir gehen davon aus, dass es auch weiterhin Online-Veranstaltungsformate geben wird. Mal sehen, wohin uns die Zukunft führt.
Susann
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