Unsere Eindrücke vom ex-Teppich

Wir waren dabei, als ein ehemaliger Teppichladen mitten im Herzen von Erlangen zum digitalen Experimentierfeld wurde.

Ex-Teppich: Ein Prototyp, der zum Vorbeischauen, Ausprobieren und dem Besuch von zahlreichen Veranstaltungen rund um digitale Themen einlud. Eingebunden in das Nürnberg Digital Festival. Das Ganze war ein großartiges Event, eine Bündelung des Engagements von vielen Beteiligten. Aber vor allem auch eine einmalige Gelegenheit, unsere Ideen von einem dauerhaften Makerspace mit Interessierten zu teilen.

Hier ein paar Impressionen vom ex-Teppich:

Ich habe mich im Team umgehört und drei Fragen zum ex-Teppich gestellt:

  1. Was hast du im ex-Teppich gemacht?

  2. Was hat dir besonders gut gefallen?

  3. Der ex-Teppich soll weiterleben: Wie und wo stellst du dir einen dauerhaften Makerspace in Erlangen vor?

Katharina

  1. Ich war bei der Veranstaltung „escape the filter bubble“.
  2. Besonders gut hat mir gefallen, von Leuten, mit denen ich mich im Alltag nicht unbedingt über Literatur austausche, über Bücher zu reden und Lesetipps zu bekommen. Auch die Räumlichkeiten und deren Gestaltung fand ich super: einladend, offen, trotzdem gemütlich. Mein Eindruck vom ex-Teppich insgesamt war: Hier passiert was Großstädtisches, das am Zahn der Zeit ist (und bei dem ich mitmachen will! 🙂
  3. Meine Ideen (eher Wünsche) für einen dauerhaften Makerspace: Das „escape the filter bubble“-Format find ich super (würde es aber anders nennen, weil der filterbubble-Begriff problematisch ist). Man könnte es ja auch von Literatur auf andere – auch digitale – Bereiche übertragen, zum Beispiel welches Game spielt ihr gerade? Welche App habt ihr zuletzt runtergeladen? Und mein großer Wunsch: Gruppen und Kurse, bei denen man ungezwungen eine Programmiersprache wie Python lernen kann – immer projekt- und anwendungsbezogen; sodass man Sinn und Zweck des Lernens immer vor sich hat. Vorstellbar wäre eine App gemeinsam zu programmieren, die einen Erlangen-Bezug hat. Wichtig fände ich auch, möglichst viele unterschiedliche Leute einzubeziehen, die ihr Wissen weitergeben und dadurch auch eine breite Zielgruppe anzusprechen.

Susann

  1. Ich habe die ungezwungene und inspirierende Atmosphäre genossen, bin mit Leuten über Themen wie Making und DIY ins Gespräch gekommen, habe mich am Jutebeutel-Bedrucken mittels Motivbearbeitung und Plotter versucht.
  2. Besonders gut gefallen haben mir die unfertige Atmosphäre, die Möglichkeiten zum Selbermachen und Neues zu erfahren, die Bereitwilligkeit zum Helfen und Vermitteln von Infos und Wissen seitens der Beteiligten und die orangefarbenen Sessel passend zum pinkfarbenen Teppich. 😉
  3. Die Lage sollte möglichst zentral in der Innenstadt sein in einem offenen, einladenden Gebäude. Die Palette der Möglichkeiten sollte möglichst breit gefächert sein. Zusätzlich wäre das Setzen von Themenschwerpunkten durch Veranstaltungen und vorübergehende Angebote sinnvoll. Ort zum Beispiel Altstadtmarktpassage.

Richard Scholl (aktiv im SeniorenNetz Erlangen und in der Stadtbibliothek)

  1. Gemacht habe ich „PC zum Kaffee“ und einen Arduino-Workshop mit sehr interessierten Kindern und Erwachsenen. Dann habe ich die Gelegenheit genutzt und mir vom FabLab ein Acrylglas-Logo für das SeniorenNetz am Lasercutter schneiden lassen. Außerdem habe ich noch einen Inkscape-Kurs der VHS besucht.
  2. Gefallen hat mir die Vielfalt der Angebote. Wer über sein eigenes Interessengebiet hinaus Anregungen suchte, der fand im ex-Teppich ganz neue Ideen und Kontakte.
  3. Die zentrale Lage fand ich toll. Natürlich sollte die Altstadt wieder mit etwas Leben gefüllt werden, aber dabei sollte man aufpassen, dass es nicht zu abseits liegt. Mal eben nach dem Bibliotheks-, Café- oder Markt-Besuch im Makerspace vorbeizugehen wäre schön. Eventuell bietet sich ja das alte Landratsamt an, aber natürlich auch der ex-Teppichladen.

Heike

  1. Ich habe mich dort umgeschaut und mir die Stationen zeigen lassen.
  2. Besonders interessant waren die alten Spielekonsolen und der Plotter zum Bedrucken von Stoff.
  3. Der Makerspace sollte zentral gelegen und gut erreichbar sein. Am besten von der Straße aus mit direktem Einblick ins Innere. Auch ohne vorherige Anmeldung sollten Angebote nutzbar sein.

Rüdiger

  1. Ich habe die Angebote ausprobiert, soweit die Zeit ausreichte. Außerdem habe ich die Leute dort beobachtet und mit ihnen gesprochen. Sowohl die Besucher als auch die Akteure waren super offen für Kommunikation.
  2. Besonders gefiel mir das schnelle und unkomplizierte Ins-Gespräch-kommen mit den Menschen. Flapsig gesprochen reichte schon ein “Was wird etz des?“, um mit den Leuten ins Plaudern zu kommen. Auch die Geschäftigkeit und die Vielfalt des zu Entdeckenden haben für mich eine perfekte Stimmung erzeugt. Von den Geräten hat es mir der Lasercutter, mit dem ich ein Leuchtschild gebastelt habe, besonders angetan.
  3. Ein zentraler Ort mit Laufkundschaft ist unheimlich wichtig, sonst würde ich befürchten, dass das ein Ort für Spezialisten und eine kleine interessierte Community wird. Das wäre schade und würde zu viel Potential verschenken, das in einem solchen Ort steckt. Die Angebote müssen vielfältig sein, damit unterschiedliche Menschen angesprochen werden. Der Ort muss wandelbar und flexibel gedacht und gebaut sein, damit er auf Veränderungen reagieren kann.

Christine

  1. Ich habe mich insgesamt informiert, was überhaupt angeboten wird.
  2. Mir haben der Workshop „Musik machen mit der Nintendo Wii-Mote Fernbedienung“ und der 3D-Drucker besonders zugesagt.
  3. Der ex-Teppichladen war als Standort eigentlich super: genügend Raum für verschiedenste Angebote, große Schaufenster, um Leute anzulocken und beste Lage im Zentrum. Vielleicht gibt es ja in der Altstadt leerstehende Räume oder Läden ? Das Angebot sollte meines Erachtens kontinuierlich angeboten werden, zum Beispiel jeden Samstag.

Bildnachweis: © Joerg Lipskoch

Adrian La Salvia

  1. Leute getroffen, Spaß gehabt. E-Scooter gefahren.
  2. Der Laser Cutter. Damit könnte ich viele Ideen umsetzen.
  3. Als Pilotprojekt in der Altstadtmarktpassage für eine mehrjährige Testphase, um das Konzept weiterzuentwickeln. Die zentrale Lage, die offene Atmosphäre und den „Werkstattcharakter“ halte ich für sehr wichtig. Ein ähnliches Konzept wünsche ich mir – mit Stadtteilbezug – im geplanten Stadtteilzentrum Büchenbach.

Marlene

  1. Ich habe mich umgeschaut, den Vortrag über VULCA angehört, die Photobox getestet, den Büchertisch zusammengestellt, ein Buch bei „escape the filter bubble“ vorgestellt und Lesetipps von anderen mitgenommen und bei der Krypto-Party vom CCC reingeschaut.
  2. Die Lässigkeit der Räumlichkeiten. Die großen Schaufenster. Die nette und entspannte Atmosphäre. Das vielseitige Programm.
  3. Die Stadt braucht einen dauerhaften und zentralen Makerspace. Die Räume sollten mindestens so groß sein wie im ex-Teppich, mit großen Schaufenstern und im Erdgeschoss. Im ex-Teppich wurde besonders das FabLab mit 3D-Drucker, Lasercutter und Schneideplotter gut angenommen. Darüber hinaus wären wünschenswert ein Repair-Café und Geräte mit richtig guter Software zum Musik machen, Filme schneiden, Fotos bearbeiten, aber auch zum Medien digitalisieren und Programmieren lernen. Dazu Leute, die anderen helfen und ihr Wissen weitergeben. Es braucht auch ein Café und Bücher sowie mindestens einen Workshop-Raum. Der ex-Teppich hat gezeigt, dass es viele engagierte Leute und Gruppen in der Stadt gibt, die diesen Raum gemeinsam bespielen können. Fakt ist jedoch auch, dass ein solcher Raum fest angestelltes Personal braucht und eine solide, dauerhafte Finanzierung. Ich hoffe, die Stadt Erlangen packt das mit Unterstützung von Uni, weiteren Akteuren und Sponsoren an.

Update 2022

Inzwischen gibt es einen Makerspace in der Stadt: Die Macher*innen und Unterstützer*innen vom Ex-Teppich haben einen Verein gegründet und das ZAM in der Hauptstraße eröffnet.

Schaut euch diese Filme an:

Habt ihr auch vorbeigeschaut? Dann kommentiert gern, wie euer Eindruck war.

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Marlene

Als Verantwortliche für Online-Kommunikation und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek bin ich viel im Netz unterwegs. Den analogen Ausgleich finde ich beim Wandern, Reisen und in der Literatur. #Bettleserin #Couchsurferin #Wikipedianerin

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Kommentare

2 Antworten zu „Unsere Eindrücke vom ex-Teppich“

  1. […] Ja, und beim Nürnberg Digital Festival im Juli waren wir auch dabei. Näheres dazu lest ihr hier: Unsere Eindrücke vom ex-Teppich und zur Mit Sina Trinkwalder in die […]

  2. […] Wir veranstalten den Digitalen Salon und sind Partner des Nürnberg Digital Festival und waren beim ex-Teppich […]

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