Buch The Violence von Delilah Dawson auf Regalbrett

Mein Lesetipp: The Violence

Als ein neuartiges mysteriöses Virus in Amerika um sich greift, sieht die misshandelte Chelsea eine Chance, den Fängen ihres gewalttätigen Ehemanns zu entkommen. Doch dazu muss sie alles auf eine Karte setzen. The Violence von Delilah Dawson ist ein überzeugender Thriller über häusliche Gewalt.

Worum geht es?

Chelsea Martin führt mit ihrem Mann und den beiden Kindern ein nach außen hin perfektes Vorstadt-Leben. Hinter der Fassade jedoch ist Chelsea gefangen in einem Teufelskreis aus psychischer und physischer Gewalt, finanzieller Abhängigkeit und der Sorge um ihre Töchter. Da bietet ein neuartiges, mysteriöses Virus eine ungeahnte Chance, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Das Violence-Virus lässt Menschen innerhalb eines Lidschlages zu Monstern werden, die wahllos ihre Mitmenschen angreifen und mit bloßen Händen töten. Angst greift um sich. Infizierte werden schnell abtransportiert und verschwinden für unbestimmte Zeit in Quarantäne-Stationen. Daher provoziert Chelsea eines Abends ihren Mann so lange, bis er mit einem Baseballschläger auf sie los geht und ruft die Polizei. Da nach außen alles nach dem Angriff eines Infizierten aussieht kommt ihr Mann in Quarantäne und Chelsea versucht mit ihren Kindern ein neues Leben zu beginnen; ein Leben in einer Welt, die sich radikal von unserer unterscheidet.

Meine Meinung

Dem Roman steht, völlig zu Recht, eine drastische Triggerwarnung voran. Der häusliche Missbrauch, aber auch die Gewalt, die von den Infizierten ausgeht, wird zum Teil sehr anschaulich beschrieben.
Die Geschichte nimmt immer wieder Bezug auf die Corona-Pandemie, die in vielen Familien als Brandbeschleuniger für häusliche Gewalt diente. Durch die Isolierung, gerade zu Beginn der Pandemie, war diese Gewalt aber kaum sichtbar. Die üblichen Anlaufstellen waren geschlossen oder nur durch große Hürden zu erreichen. Der Kontakt zu Familie und Freunden war eingeschränkt.
In dieser Situation befinden sich auch zu Beginn der Geschichte Chelsea und ihre Töchter. Die Figuren wirken zunächst klischeehaft, machen im Laufe der Zeit aber eine rasante Entwicklung durch und lassen sich, den Fängen des Ehemanns und Vaters entkommen, von nichts mehr unterkriegen.
Wer die Gewalt nicht scheut, findet hier einen ergreifenden und herzzerreißenden Thriller, der unter die Haut geht und lange nachhallt.

Und jetzt lesen:
Delilah Dawson: The Violence / Heyne, 2023. – 683 Seiten

© Stadtbibliothek Erlangen

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Stefanie

Fremde Sprachen, Kulturen und Religionen sind meine Leidenschaft. Utopien und Dystopien ziehen mich in ihren Bann. Nach einem Jahr in der Musikbibliothek darf ich nun mit den Bildungs- und Kultureinrichtungen der Stadt zusammenarbeiten; mich mit Inklusion, Integration, Sprachförderung und Demenzarbeit beschäftigen. Privat findet man mich beim Wandern oder Klettern in der Natur. An ungemütlichen Tagen aber auch beim Serienmarathon auf der Couch. #naturkind #serienjunkie #toleranz

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