Der neunte Brenner-Roman „Müll“ von Wolf Haas liest sich wieder in altbekannt humorvoller Weise mit viel Wiener Lokalkolorit.
Worum geht es und warum empfehle ich dieses Buch?
Simon Brenner ist ein Antiheld. Als Polizist in seinem Beruf gescheitert und obdachlos, schlägt er sich als Privatermittler durch. Aber auch die Privatermittlung läuft nicht gut. Und so hat Brenner als Mistler auf einem Wiener Mistplatz, also einem Wertstoffhof, angeheuert. Genau dort wird ein menschliches Knie gefunden. Weitere Leichenteile tauchen auf, nur vom Herz der Leiche fehlt jede Spur. Simon Brenner mischt kräftig bei den Ermittlungen mit.
Nicht allein durch den Showdown an der deutsch-österreichischen Grenze beleuchtet Wolf Haas ein Tabuthema: Die Organentnahme nach dem Ableben eines Menschen. In Österreich muss gegen eine Organentnahme widersprochen werden, in Deutschland bedarf es einer Zustimmung. Die Organmafia hat hier ihre Finger im Spiel.
Wie in allen Brenner-Romanen begleitet den Protagonisten eine Erzählstimme, die ihn launig „den Brenner“ nennt und die Leserschaft direkt anredet. Wolf Haas‘ Sprache der Verknappung ist einzigartig. Zusammen mit den Eigenheiten des Österreichischen ist der Roman ein Genuss!
Und jetzt lesen:
Wolf Haas: Müll / Hoffmann und Campe, 2022. – 286 Seiten
Susann
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