Schon vor einiger Zeit habe ich den Roman Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher mit Begeisterung verschlungen. Nun wurde die Geschichte verfilmt und soll ab 2026 in den deutschen Kinos laufen.
Der Roman wirft uns zurück ins Hunsrück der 80er Jahre; in eine dörfliche Gemeinschaft, in der traditionelle Familienmodelle gelebt und alles Fremde abgelehnt wird. Hier wächst die kleine Elsa in einem Mehrfamilienhaus mit Vater, Mutter und den Großeltern auf. Alle passen in das stereotype Dorfbild; nur die Mutter sticht von Anfang an heraus. Aufgewachsen in Schlesien, kommt sie erst im Alter von 6 Jahren nach Hunsrück und wird Zeit ihres Lebens das Stigma des Fremd-Sein nicht los.
Die Eltern streiten sich in der Erinnerung Elsas täglich und der Vater lässt seinen Frust über die mangelnden Karrierechancen an seiner Frau aus. Schließlich macht er sogar ihren Körper für sein Versagen verantwortlich. Er drängt sie zu immer neuen Diäten und Kuren und kontrolliert akribisch ihr Gewicht. Zudem rationiert er das Haushaltsgeld, schmückt sich aber selbst mit immer neuen Statussymbolen. Gleichzeitig verwehrt er seiner Frau eine eigene Karriere, da diese aus seiner Sicht ausschließlich für die Erziehung der Tochter und den Haushalt zuständig ist. Doch trotz der widrigen Umstände kämpft die Mutter weiter; um ein Recht auf ihren Körper und die Emanzipation aus veralteten Strukturen.
Unbedingt lesenswert!

Stefanie

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