Mein BFD-Projekt: Eine Lesenacht für Kinder

Seit September 2023 mache ich meinen Bundesfreiwilligendienst Kultur in der Stadtbibliothek Erlangen. Dazu gehört auch, ein eigenes Projekt selbstständig zu organisieren und durchzuführen. Wie das bei mir ablief, erfahrt ihr hier.

Die Ideenfindung

Es war gar nicht so leicht, eine konkrete Projektidee zu finden. Da ich schon vor meinem Freiwilligendienst als Betreuerin mit Kindern zusammengearbeitet habe, wollte ich ein Projekt für oder mit Kindern umsetzen.

In meiner Schulzeit war ich Tutorin. Dort hatten wir eine Schulhausübernachtung organisiert, die wegen der Corona-Pandemie nie stattfinden konnte. Diese Idee blieb jedoch in meinem Kopf und entwickelte sich im Gespräch mit meinem BFD-Betreuer weiter. So entstand der Plan, eine Lesenacht im Rahmen des Sommerferienleseclubs der Stadtbibliothek zu veranstalten.

Die Planung

Die Planung einer Lesenacht brachte viele Fragen mit sich: Wann diese überhaupt stattfinden sollte, ob eine Übernachtung in der Bibliothek grundsätzlich möglich wäre, welches Programm es gibt usw. Um diese Fragen zu klären, sprach ich mit Kolleginnen, insbesondere aus dem Kinder- und Jugendbereich.

Dadurch entstand ein spannendes Programm: Eine Rallye sollte auf jeden Fall dabei sein, da ich damit durch Klassenführungen bereits gute Erfahrungen gemacht hatte. Eine Kollegin schlug vor, den „geheimen“ Ort der Stadtbibliothek – das Magazin im Keller – zu erkunden. Zusätzlich wollten wir etwas basteln und natürlich auch lesen, schließlich handelte es sich um eine Lesenacht.

Im Vorfeld gab es einiges zu tun: Einkäufe erledigen, die Rallye erstellen und testen, und die Bibliothek für den Abend vorbereiten. Dazu gehörte auch, Stoffe über die Regale zu hängen, um „Zelte“ zu schaffen unter denen die Kinder schlafen konnten, Lichterketten aufzuhängen und auch den Innenhof vorzubereiten, sodass man dort gemeinsam Essen und Basteln konnte.

Die Durchführung

Die Lesenacht begann pünktlich um 19 Uhr mit dem Ankommen der Kinder. Das Betreuungsteam begrüßte die aufgeregten Teilnehmenden und erklärte kurz die Regeln für die Nacht. Danach gab es noch eine Vorstellrunde und ein Kennenlernspiel, bei dem die Kinder in drei Minuten so viele Gemeinsamkeiten wie möglich finden mussten.

Nach den Spielen ging es weiter mit einem gemütlichen Pizza-Abendessen. Die Kinder konnten danach Erinnerungsbilder mit einer Polaroid-Kamera machen, die sie als Andenken mitnehmen durften.

Der nächste Programmpunkt begann mit dem Fund eines geheimen Dokuments in einem Umschlag in der Kinderbibliothek. Dieses Dokument schickte die Kinder auf eine spannende Rallye, bei der sie das Rezept für einen Zaubertrank finden mussten, um den Fluch, der über dem Gebäude lag, zu brechen. Ausgerüstet mit Taschenlampen erkundeten sie die ganze Bibliothek in Kleingruppen und suchten nach den versteckten Hinweisen. Der Zaubertrank wurde anschließend gemeinsam aus Mondscheinwasser, flüssigem Glück, Drachentränen und Feenstaub gebraut. Sowohl die Kinder als auch wir waren begeistert von dem glitzernden Getränk.

Im Anschluss folgte eine Exkursion in das geheime Magazin der Stadtbibliothek. Dort durften die Kinder selbst an den Regalen kurbeln und erfuhren auch ein paar interessante Details über diesen versteckten Ort. Zum Abschluss der Nacht durfte jedes Kind sein eigenes Lesezeichen basteln und mit einem Perlenband verzieren und danach wurden die Nachtlager hergerichtet. In der Nacht konnte dann noch mit der Taschenlampe gelesen werden.

Nach einer etwas kurzen Nacht beendeten wir die Lesenacht am nächsten Morgen um 8:30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Lesenacht trotz der etwas aufwendigen Organisation im Vorfeld ein voller Erfolg war und bei den Kindern super gut ankam. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit!

Ida