Schon zum dritten Mal fand in Erlangen das Projekt „Texte und Theater“ statt. Die 7. Klassen der Eichendorffschule lernten dabei das Theater und die Bibliothek kennen. Das war aber noch nicht alles. Wir wollten die Schüler*innen dazu bringen, selbst kreativ zu werden und sich näher mit Literatur und Kultur zu beschäftigen. Wie stellt man das an? Unsere Antwort darauf: Wir machen einen BookSlam!
Was ist ein BookSlam eigentlich?
Bestimmt kennst du Poetry-Slams. Ein BookSlam funktioniert ähnlich. In einer festgelegten Zeitspanne wird ein Buch möglichst kreativ vorgestellt, danach wird abgestimmt. Bei der Buchvorstellung können – im Gegensatz zum Poetry-Slam – alle Arten von Hilfsmittel zum Einsatz kommen, zum Beispiel Bilder in einer PowerPoint-Präsentation, Requisiten für ein Theaterstück oder Musik. Auch in der Darstellung bist du ganz frei. Eine besonders schöne Textstelle vorlesen oder einen Film drehen? Die Geschichte in Bildern nacherzählen oder reinen Rap oder Songtext zu einer Passage schreiben? Alles ist möglich!
Eine Gruppe stellt also ein Buch vor. Und nach Ablauf der Zeit bewerten die Zuschauer in Gruppen, wie sehr sie das vorgestellte Buch interessiert. Dabei ist 1 die niedrigste Bewertung, 10 bedeutet, dass sie am liebsten gleich los lesen würden. Am Ende steht ein Siegerbuch fest!
Wie lief unser BookSlam-Projekt ab?
Zum Einstieg haben wir alle Schüler*innen in die Bibliothek eingeladen und ihnen ein BookSlam vorgeführt. Bei den nächsten Treffen lernten die Schüler*innen das Theater und die Bibliothek näher kennen und wählten sich Bücher für ihren eigenen BookSlam aus. Außerdem wurde das Theaterstück “Huck Finn” im Klassenzimmer aufgeführt. Danach ging es schon in die kreative Phase. Der erste Schritt war natürlich, die Bücher zu lesen. Dabei sollten die Schüler*innen sich gleich besonders schöne, interessante, lustige oder spannende Stellen merken. In mehreren Schulstunden haben sie dann Ideen für die Präsentation entwickelt und ausgearbeitet. Zur Generalprobe in den einzelnen Klassen wurde je eine 6. Klasse eingeladen, die die Bücher bewerten durften und Tipps für Verbesserungen gaben.
Dann kam der große Tag.
Alle waren am 10. Juli 2019 ins Foyercafé im Markgrafentheater eingeladen: Eltern, Geschwister und Lehrer*innen. Alle waren aufgeregt, wir, die Theaterpädagogin Antonia Ruhl und ich ganz besonders. Haben alle den Mut, sich auf die Bühne zu stellen und loszulegen? Und wie werden die Slams wohl beim Publikum ankommen? Trotz Lampenfiebers wurden alle Präsentationen klasse gemeistert. Dabei hatte jede Gruppe eine andere Idee. Einmal wurde ein WhatsApp-Chat vorgeführt, eine Gruppe schrieb ein Gedicht, ein Quiz kam gleich nach einem Rollenspiel. Begeistert feierte das Publikum am Ende alle Aufführenden. Und die wussten: Die viele Zeit und Mühe, die sie investiert hatten, hat sich wirklich gelohnt!
Hannah
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