In der DDR wurde viel gelesen, auch das, was nicht erlaubt war. Eine Ausstellung in der Erlanger Stadtbibliothek zeigte vom 12. Januar bis 28. Februar 2023 das Leseland DDR in all seinen Facetten.
Erzählt wird vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten.
Die 20 Tafeln der Ausstellung führen aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeiter*innen des sozialistischen Realismus und sie lassen in alte Kochbücher blicken. Die Schau wirft Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft der Bücher, die Weltreisen über die Mauern des Landes hinweg ermöglichten. Mit den Schriftsteller*innen in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.
In Video-Interviews sprechen die Kulturjournalistin Corinne Orlowskis und der Verleger Dr. Christoph Links über die Literatur in der DDR. Außerdem liegen für die Besucher*innen Bücher aus der Peter-Sodann-Bibliothek zum Schmökern, Erinnern oder Entdecken bereit.
Erarbeitet wurde diese Ausstellung vom Historiker und Publizisten Stefan Wolle im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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